Studie von IDC und Computerwoche

Was IT-Chefs auf den Nägeln brennt

01.03.2012
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Fachkräfte dringend gesucht

Bedarf an IT-Fachkräften: Qualifizierte Support-Mitarbeiter und Experten für Business Applications gehören zu den gesuchtesten IT-Fachkräften.
Bedarf an IT-Fachkräften: Qualifizierte Support-Mitarbeiter und Experten für Business Applications gehören zu den gesuchtesten IT-Fachkräften.

Ein drängendes Problem deutscher Unternehmen bleibt der Mangel an IT-Fachkräften. 71 Prozent der Befragten melden akuten Bedarf an qualifiziertem Personal. Vor allem an Support-Mitarbeitern fehlt es, die Nachfrage hat im Vergleich zum Vorjahr stark zugenommen (siehe Grafik: Bedarf an IT-Fachkräften). Auf der Wunschliste der IT-Chefs stehen auch weiterhin Spezialisten für Business Applications wie ERP oder BI (Business Intelligence), wenn auch nicht mehr in dem Maße wie in den vorangegangen zwei Jahren.

Immerhin sieben Prozent der Umfrageteilnehmer suchen explizit nach Experten für Cloud Computing. Daraus zu schließen, die Zeiten der Großrechner-IT im RZ neigten sich dem Ende zu, wäre allerdings verfehlt. Der Bedarf an Mainframe-Spezialisten ist in den letzten drei Jahren relativ konstant geblieben und zuletzt sogar wieder leicht gestiegen.

Ausblick: Wie geht es weiter mit der Cloud?

Dass Cloud Computing die Nutzung von IT-Ressourcen grundlegend verändern wird, halten viele Experten mittlerweile für unumstritten. Auch die IDC-Analysten Matthias Kraus und Matthias Zacher sehen das Potenzial der Wolken-IT. Nach ihrer Einschätzung verschiebt sich der strategische Schwerpunkt derzeit vom Aufbau von Infrastrukturen hin zum Schaffen von Anwendungsplattformen und Ökosystemen. Der IT-Kompass 2012 zeigt zwar, dass zwei Drittel der deutschen Unternehmen noch keinen Einsatz von Cloud-Services planen. Doch nach Einschätzung der Marktbeobachter dürfte das Interesse nach einer Orientierungsphase wachsen.

Geplante Ausprägungen von Cloud Computing: Sicherheitsbedenken führen dazu, dass deutsche Unternehmen derzeit Private-Cloud-Szenarien bevorzugen.
Geplante Ausprägungen von Cloud Computing: Sicherheitsbedenken führen dazu, dass deutsche Unternehmen derzeit Private-Cloud-Szenarien bevorzugen.

Die Wahl der Cloud Computing-Form werde derzeit noch häufig durch Sicherheitsbedenken beeinflusst und führe daher eher zur Private Cloud und zu hybriden Szenarien (siehe Grafik "Geplante Ausprägungen von Cloud Computing"). Diese Vorgehensweise sei eigentlich nicht mit dem Anspruch der Unternehmen an eine verbesserte Kosteneffizienz vereinbar. IDC geht deshalb davon aus, dass Unternehmen künftig verstärkt Services aus der Public Cloud nutzen werden. Der Kampf um die bestimmende Rolle bei den Enterprise-Plattformen für Cloud-Szenarien beginne gerade erst, so die Analysten weiter. Etablierte Anbieter wie IBM, Microsoft und Oracle bekämen Konkurrenz durch Amazon, Google, Salesforce.com und VMware. (wh)

Lesen Sie auch Teil 2 des IT-Kompass 2012: Was IT-Chefs auf den Nägeln brennt