Studie von IDC und Computerwoche

Was IT-Chefs auf den Nägeln brennt

01.03.2012
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.
Welche IT-Themen stehen auf der Agenda deutscher Unternehmen? Die Anwenderstudie "IT-Kompass 2012" von IDC und der COMPUTERWOCHE gibt Antworten.

Der Vergleich zum IT-Kompass aus dem vergangenen Jahr macht es deutlich: Das Thema Server-Konsolidierung und -Virtualisierung hat aus Sicht von IT-Entscheidern an Bedeutung verloren - ein Beleg für die vielerorts abgeschlossenen Bemühungen, die IT-Infrastruktur effizienter aufzustellen. Ähnliches gilt für die Storage-Systeme in der Backend-IT.

Lesen Sie auch Teil 1 des IT-Kompass 2012: Was bewegt deutsche IT-Abteilungen?

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Die wichtigsten Hardwarethemen: Fast die Hälfte der Befragten hält das Einführen mobiler Endgeräte für vorrangig.
Die wichtigsten Hardwarethemen: Fast die Hälfte der Befragten hält das Einführen mobiler Endgeräte für vorrangig.

Deutlich mehr Arbeit gibt es für IT-Verantwortliche dagegen beim Verwalten mobiler Endgeräte. Im Vergleich zum Vorjahr halten fast doppelt so viele Befragte einschlägige Projekte mit Tablets, Smartphones und Notebooks für ein wichtiges Thema (siehe Grafik: Die wichtigsten Hardwarethemen). "Zum ersten Mal steht in diesem Jahr die Einführung mobiler Endgeräte auf Platz zwei der wichtigsten Hardwarethemen", kommentiert IDC-Analystin Jennifer Waldeck. Wegen der aktuell unsicheren wirtschaftlichen Situation sei zwar auch das Thema Kostensenken für die IT-Profis wieder etwas wichtiger geworden. Doch die hohe Bedeutung aus dem Jahr 2009, als 40 Prozent der Befragten die Hardwarekosten als kritisch erachteten, wird nicht mehr erreicht.

Etwas überraschend erscheint in diesem Kontext, dass Desktop-Virtualisierung für die Unternehmen offenbar an Attraktivität verloren hat. Immerhin versprechen die IT-Anbieter in diesem Marktsegment erhebliche Kosteneffekte, wenn Desktop-Umgebungen in virtueller Form auf zentralen Servern vorgehalten und gepflegt werden. Matthias Kraus, Research Analyst bei IDC, interpretiert die Entwicklung so: "Einige Unternehmen haben bereits im vergangenen Jahr Desktop-Virtualisierung umgesetzt".

Zugleich habe die Bedeutung anderer IT-Themen wie eben mobile Endgeräte zugenommen, so dass die Desktop-Virtualisierung in Relation dazu weniger wichtig geworden sei. Darüber hinaus versprächen Investitionen in Desktop-Virtualisierung eher mittelfristig Einsparungen. Angesichts der aktuell abgekühlten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konzentrierten sich Unternehmen wieder etwas mehr auf Maßnahmen, die einen kurzfristiger Return-on-Investment (ROI) versprechen.

Geht es um die Zufriedenheit mit den IT-Lieferanten, machen die Hardwareanbieter erneut Boden gut. Insbesondere mit den Preisen, aber auch mit der Qualität der Produkte zeigen sich die Befragten im Vergleich zum Vorjahr noch zufriedener. Der anhaltende Wettbewerbsdruck in der Branche dürfte dazu beigetragen haben. IDC beobachtet schon seit einigen Jahren, dass sich die Produktqualität der Hersteller in vielen Hardwarebereichen angleicht.