Integrationslösungen um BPM erweitert

Talend auf dem Weg Richtung Cloud und Big Data

02.12.2011
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Auch in Teilen erhältlich

Alle Lösungen der Suite wird es weiterhin als Einzelprodukte geben. Dies entspricht dem Nutzungsverhalten der Talend-Kunden, so Montcheuil: "Die meisten Kunden sprechen uns mit spezifischen Integrationsproblemen an, für die sie nur ein Teilprodukt der Suite benötigen." Später komme dann das ein oder andere Produkt hinzu. Dieses Vorgehen sei ohnehin "typisch für die Akzeptanz von Open Source-Lösungen". Nur deutlich weniger als 20 Prozent der Kunden haben die ganze Suite lizenziert.

Es bleibt beim Open-Core-Modell von Talend, wonach die Produktentwicklung hausintern und ohne eine offene Community erfolgt. Das heißt ferner, dass es die neuen Produkte ab sofort in einer kostenlosen Community Edition zum Download geben wird. Enterprise-Varianten, also lizenzkostenpflichtige Versionen mit Service und Support, sollen in den nächsten 30 Tagen erscheinen.

Talend hofft, durch die BPM-Erweiterung bei den Anwendern auf noch mehr Interesse zu stoßen. Das Unternehmen hat nach Angaben von Montcheuil bisher 15 Millionen Downloads seiner Produkte registriert und geht von weltweit 750 000 Anwender seiner Community-Versionen aus. Darüber hinaus zählt Talend 2500 Lizenznehmer der Enterprise-Versionen, allerdings vor allen Dingen in Nordamerika und Europa. Die von Gartner kürzlich kritisierte schwache globale Präsenz geht das Unternehmen mit neuen Niederlassungen in Japan, China, Lateinamerika und Südafrika an. In Indien, Australien und Neuseeland arbeitet es mit Partnern zusammen.

Im aktuellen "Magic Quadrant for Data Integration" von Gartner wird Talend als Visionär eingestuft.
Im aktuellen "Magic Quadrant for Data Integration" von Gartner wird Talend als Visionär eingestuft.
Foto: Gartner

Gartner hat Talend in einem aktuellen "Magic Quadrant for Data Integration" unter den Visionären eingestuft, allerdings mit deutlichem Abstand auf Firmen wie Informatica, IBM und SAP. Das betrübt Montcheuil überhaupt nicht: "Diese Firmen sind seit 15 oder 20 Jahren in diesem Geschäft, wir erst seit fünf Jahren. Dass wir bereits so eingestuft werden, ist schon erfreulich. Wir kommen den Marktgrößen jedes Jahr einen großen Sprung näher."

Das Unternehmen steht vor dem Abschluss des besten Geschäftsjahres seiner Geschichte. "Wir werden in diesem Jahr den Umsatz gegenüber 2010 verdoppeln", erklärt Montcheuil. "Und das ist weit mehr als der Hinzugewinn des Sopera-Geschäfts. Wir haben viele neue Kunden gewonnen." (sh)