Speichersilos von EMC, IBM, Hitachi und Fujitsu/Amdahl

18.04.2002
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Für EMC sind die goldenen Zeiten im Speichergeschäft vorbei, seit IBM , Hitachi Data Systems (HDS ) und Fujitsu/Amdahl ihre Highend-Arrays präsentierten. Der Marktführer behauptet zwar, mit der Busarchitektur der „Symmetrix“-Speicher noch auf lange Zeit konkurrenzfähig zu bleiben, Analysten bezweifeln das aber.

Der Bedarf an Speicherplatz wächst mit einer Rate, von der die Wirtschaft derzeit sonst nur träumen kann: Allein für dieses Jahr prognostiziert die Meta Group einen Kapazitätsanstieg von 60 bis 65 Prozent. Speicherten Unternehmen mit einem Großrechner 1998 weltweit noch 4800 TB Daten, so erwarten die Meta-Marktforscher für dieses Jahr die vierfache Menge. Die Hardwarebudgets der Unternehmen werden allein für die Bereitstellung des Speicherplatzes mit acht Prozent belastet. Die Kosten für das Management der Datenflut - Software und Personalaufwand - schlagen noch extra zu Buche. Die Administratoren in den Unternehmen stellen deshalb im Speicherumfeld derzeit völlig neue Kalkulationen an: Errechnet werden das Verhältnis von benutztem zum Gesamtspeicherplatz, verwaltete TB je Administrator oder die Anzahl der von einem Datensatz existierenden Kopien.

Neue Entscheidungskriterien

Die Implementierung von Speichernetzen wird ebenso diskutiert wie Softwarestrategien zur besseren Auslastung und vereinfachten Verwaltung der Speichergeräte. Außerdem stehen Hochverfügbarkeit und Desaster Recovery nicht erst seit dem 11. September im Zentrum der Überlegungen. Ferner fließen in die Planungen noch andere technische Gegebenheiten ein, etwa die Tatsache, dass sich die Anwender in heterogenen Hardwarelandschaften bewegen und mit verkürzten Backup-Zeiten kämpfen. Als ein Ausweg aus der Datenflut bieten sich große Speichersilos an, die zumindest die Verwaltung vereinfachen und heterogene Server bedienen können. Derzeit bieten EMC, IBM, Hitachi und Fujitsu/Amdahl entsprechende Geräte an.

Fujitsu/Amdahls „GR740“ ist der Newcomer am Markt und wurde erst im vergangenen Herbst in Deutschland eingeführt. Paradoxerweise vertreibt aber nur die Fujitsu-Tochter Amdahl, eigentlich als Serviceunternehmen positioniert, das Array. Die auf Hardware fokussierte Halbschwester Fujitsu-Siemens verfügt zwar über eine auf Speicher spezialisierte Vertriebsmannschaft, verkauft aber weiter das Konkurrenzprodukt von EMC.