Gebrauchtsoftware

Second-Hand-Lizenzen - raus aus der Schmuddelecke

09.03.2009
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Lizenzhändler - die großen vier

Usedsoft (www.usedsoft.com) handelt schwerpunktmäßig mit Lizenzen von Microsoft, hat aber auch Software von Adobe, IBM, Novell und SAP im Programm. Der Händler mit Sitz in der Schweiz adressiert Großunternehmen sowie den gehobenen Mittelstand und verfügt über Branchen-Know-how im Behördenumfeld.

Auch die Preo AG (www.preo-ag.com) verkauft hauptsächlich gebrauchte Microsoft-Software. Weitere Angebote gibt es für Adobe-, Citrix-, Novell-, IBM-, Oracle- und SAP-Lizenzen. Die Hamburger beziehen die Hersteller in die Deals mit ein und bieten außerdem Beratung rund um das Lizenz-Management an.

Die USC GmbH (www.u-s-c.de) adressiert in erster Linie Mittelständler und Kleinunternehmen. Die Münchner bieten neben Gebrauchtware auch neue Software an. Zum Portfolio gehören neben Programme von Microsoft auch solche von Adobe, Corel, GData, Lexware und Symantec. USC offeriert verstärkt auch Lizenzberatung.

SusenSoftware (www.susensoftware.de) konzentriert sich hauptsächlich auf Produkte von Microsoft und SAP. Der Händler aus Aachen bedient neben Konzernen auch mittelständische Kunden. Neben dem Handel mit gebrauchten Lizenzen bekommen die Kunden Beratung in Sachen Lizenz-Management und Wartungsfragen.

Die Angst vor den Piraten

Microsoft pocht auf die Bestimmungen in seinen Lizenzverträgen und will bei Lizenzverkäufen gefragt werden. "Es wird oft so getan, als ob alles erlaubt wäre, egal was in den Lizenzverträgen steht", sagt Microsoft-Sprecher Heiko Elmsheuser. Dem Konzern geht es auch darum, die Kontrolle zu behalten, wer wie viel Software einsetzt. Immerhin liege die Piraterie-Rate in Deutschland immer noch bei hohen 27 Prozent. Das Problem seien die Produkt-Keys: Kauft ein Kunde ein Volumenpaket, bekommt er einen Schlüssel. Werden nun Teile des Pakets weiterverkauft, ist dieser Schlüssel mit einem Mal bei mehreren Kunden im Einsatz. Kommt dies im Rahmen von Audits oder Software-Asset-Management-Projekten ans Licht, sperrt Microsoft diese Keys. Schließlich sei der ursprüngliche Käufer durch die Verträge verpflichtet, den Schlüssel vertraulich zu behandeln. Geschieht dies nicht, deute dies auf Unregelmäßigkeiten bei der Übertragung von Nutzungsrechten aus Volumenverträgen hin, heißt es bei Microsoft. Allerdings gehe es nicht um Strafe, beteuert Elmsheuser. Der Erstkäufer erhalte einen neuen Schlüssel, mit dem Hinweis, diesen künftig gemäß den Lizenzbestimmungen nur für sich zu verwenden.