"SAP-Produkte sind zu komplex"

19.10.2005
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Wesche gab den Zuhörern mit auf den Weg, mit Nutzenbewertungen und externen Amortisationsaussagen vorsichtig zu sein. Hier werde von Herstellern mitunter mehr versprochen als gehalten. Zudem sollten sie sich genau überlegen, wie sie in die SOA-Technik einsteigen, und unter Umständen auch über alternative Produkte nachdenken. Ferner sollten sich die Anwender bemühen, vor dem Wechsel in die Web-Services-Ära ihre komplexen Systeme zu entschlacken: "Erst die Komplexität senken, dann mehr Freiheitsgrade schaffen."

Angebot an Siebel-Kunden

Die Walldorfer haben ihr Programm "Safe Passage", das bereits für Anwender der Lösungen von Peoplesoft und J.D. Edwards gilt, nun auf Siebel-Kunden ausgeweitet. Der SAP-Konkurrent Oracle hatte die drei Firmen übernommen. Im Gegensatz zur Offerte an die beiden ERP-Spezialisten, die auch die Wartung der Produkte über die SAP-Tochter Tomorrow Now für einen bestimmten Zeitraum umfasst, erstreckt sich das Siebel-Angebot nur auf die Migration auf ein SAP-Produkt. Unternehmen erhalten beim Wechsel auf "Mysap CRM" 75 Prozent ihrer Investition in Siebel-Lizenzen angerechnet. SAP setzt darauf, dass Kunden von Siebel über die Zukunft ihrer CRM-Installation verunsichert sind und auf eine Software von SAP migrieren wollen.

SAP kümmert sich nicht nur um den Umbau der eigenen Software, sondern versucht, verstärkt mit mittelständischen Unternehmen ins Geschäft zu kommen. Allerdings fühlen sich Firmen dieser Größe nicht so bedient, wie sie es gern hätten. Die DSAG verlieh ihren Forderungen nach besser für den Mittelstand tauglichen Softwarelösungen Nachdruck. Im nächsten Jahr will sie eine Mittelstandsinitiative auflegen.