"SAP-Produkte sind zu komplex"

19.10.2005
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

In einem ersten Schritt plant die Vereinigung, ein "Mittelstands-Networking" unter den Anwendern zu installieren. Der thematische Schwerpunkt soll auf dem R/3-Nachfolger "Mysap ERP" liegen. Ziel des Erfahrungsaustauschs sei es, von anderen Anwendern zu lernen, um die Unternehmensprozesse vor dem Hintergrund der technologischen Innovationen zukunftsorientiert ausrichten zu können. Dies gehe zunächst einher mit der Erkenntnis des wirtschaftlichen Nutzens von SAP-Lösungen für den Mittelstand, argumentiert die DSAG. "Wir wollen Firmen und deren Geschäftsführer über neue Organisationsformen informieren, nicht so sehr über die Vorzüge von Mysap ERP und Enterprise Services Architecture", präzisiert der DSAG-Vorsitzende Alfons Wahlers.

Wahlers zufolge haben Firmen mit 100 bis 500 Millionen Euro Jahresumsatz noch große "Effizienzlücken". Diese zu schließen gehe aber nur mit Software, die zur Klientel passt. Durch die Initiative will die Anwendervereinigung erfahren, was der Mittelstand von ERP-Systemen erwartet. "In den heutigen Mittelstandsprodukten der SAP ist die Komplexität der Mysap Business Suite enthalten", kritisiert Wahlers. Was die DSAG laut ihres Vorsitzenden fordert, sind Systeme, die sich einfacher einsetzen, betreiben und implementieren lassen.

Hohe Infrastrukturkosten

Benachteiligt sei der Mittelstand auch beim Outsourcing. Solche Dienstleister müssten für den Betrieb von SAP-Systemen im Kundenauftrag heute dedizierte Rechner bereitstellen, was den Mietanteil, der auf die Infrastruktur entfalle, in die Höhe treibe. Bei Großkunden sei dieser Anteil wesentlich geringer. Abhilfe schaffen könnten Wahlers zufolge bessere Virtualisierungskonzepte, mit denen sich Hardwareressourcen flexibel auf mehrere Kundensysteme verteilen lassen. Auch das Preismodell der SAP sei nicht gerade mittelstandsfreundlich, die Anwendervereinigung wünscht sich hier Entgegenkommen.