Kommunikation gefragt

Raus aus der IT-Ecke

26.05.2011
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Code of Conduct für das Social Web

Matthias Moritz, CIO, Bayer Health Care
Matthias Moritz, CIO, Bayer Health Care
Foto: Joachim Wendler

Aus der Social-Software-Praxis berichtete Matthias Moritz, CIO bei Bayer Health Care. Er habe dem Unternehmens- und Fachbereichs-Management schon im Oktober 2009 einen Kurzfilm über die Bedeutung von Social Media gezeigt. Und was sei passiert? - Nichts! Jedenfalls solange nicht, bis plötzlich ein Tweet mit Kritik an einer Bayer-Studie auftauchte: "Da wurde schnell eine Task Force gegründet."

Die Negativschlagzeilen auf Twitter wären nie bemerkt worden, hätten nicht einige Bayer-Mitarbeiter die sozialen Medien verfolgt. Deshalb plädierte Moritz dafür, den Zugang zu den Web-2.0-Medien auch während der Arbeitszeit zu gestatten: "Man muss zuhören, und das geht nicht, wenn man die Netze abschaltet." Verbote und Sperren seien ohnehin nutzlos. Dann gingen die Mitarbeiter halt mit ihren privaten Geräten ins Netz.

Ein CIO müsse offensiv an das Thema Social Networks herangehen, so Mortiz. Seine Aufgabe sei es, Strategien zu entwerfen und Gegenpläne für Rufmordaktionen im Netz zu erstellen. Dazu gehöre allerdings auch, die Mitarbeiter auf den Umgang mit der unbegrenzten Öffentlichkeit vorzubereiten, warnte der Bayer-CIO: "Wir brauchen einen Code of Conduct darüber, wie mit dem Social Web umzugehen ist." Bei Bayer gebe es den bereits - sowohl auf Konzernebene als auch heruntergebrochen auf die einzelnen Unternehmenseinheit.