Neue Tipps für Job-Scheduler

29.01.2004
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Die heterogenen IT-Landschaften bringen es jedoch mit sich, dass Jobs nicht nur auf einzelnen Rechnern mit gleicher Systemsoftware verwaltet werden müssen. Häufig sind mehrere, verschiedene Computersysteme an einem Hintergrundprozess beteiligt. So müssen Unternehmen beispielsweise Batch-Jobs auf dem Mainframe mit denen auf Unix-Servern synchronisieren.

Die Einschränkungen der Betriebssystemwerkzeuge haben zahlreiche Hersteller dazu veranlasst, ausgefeilte Job-Scheduling-Software auf den Markt zu bringen. Laut Gartner sind es etwa 60 Firmen weltweit, darunter finden sich Spezialisten wie die bereits erwähnte Orsyp, die in Wolfsgraben bei Wien beheimatete SBB Software oder die amerikanische Firma Redwood. Sie haben komplette Job-Control-Programme oder Ergänzungen zu den in ERP-Produkten oder Betriebssystemen integrierten Schedulers entwickelt. Mitbewerber wie IBM, BMC Software und Computer Associates positionieren sich als Generalisten und preisen Job-Scheduler als Teil ihrer System-Management-Umgebung an.

IBM, BMC Software, Beta Systems und Computer Associates (CA) stammen aus der Mainframe-Welt und haben sich zum Teil über Zukäufe oder Kooperationen Technik zum Job-Scheduling in Windows, Linux und Unix erworben. Andere Firmen starteten gleich als Anbieter von Batch-Verwaltungswerkzeugen für offene Systeme, bieten für Hosts aber nur einen eingeschränkten Funktionsumfang.

Doch die IT-Strategie ihrer Kunden zwingt Anbieter zum Umdenken. Beta Systems beispielsweise adressiert mit dem Produkt "Beta 48" Mainframe-Anwender. Das Tool stützt sich auf einen Host-basierenden Job-Scheduler von IBM oder CA, es bietet aber gleichzeitig Methoden, um Batches in Windows- und Unix-Servern zu steuern. Softwareagenten binden die Batch-Scheduler dieser Plattformen ein, so dass sie vom Host aus zentral gesteuert werden können. Um Kunden nicht an Konkurrenten zu verlieren, die den Mainframe lediglich als einen von vielen Servern betreiben, betätigt sich das Unternehmen als Wiederverkäufer des Schedulers "UC4" von SBB Software. Die Kontrolle erfolgt hier über ein plattformneutrales Java-Frontend. Mit UC4 lassen sich Batches sowohl in den Business-Applikationen von Peoplesoft, Oracle und SAP als auch den

Betriebssystemen Unix, Windows, Open VMS, BS 2000, OS/400 und z/OS beziehungsweise OS/390 starten.