Mobile Business 2011 – Die Zukunft der Geschäftsprozesse

04.06.2007
Von Christoph Wamser

Einflussfaktor 6: Mobile Kompetenz der Unternehmen

Trendszenario:

  1. Vor allem Unternehmen mit einer hohen Zahl mobiler Arbeiter (hoher Management- und Außendienst-Anteil) entwickeln ihre mobile Prozesskompetenz bis 2011 deutlich weiter; die Fachabteilungen sind in der Lage, Potenziale für mobile Technologien zu erkennen und entsprechende Prozesse aufzusetzen und im Betrieb zu steuern.

  2. Technologische Kompetenzen (Bewertung, Auswahl und Integration mobiler Technologien) werden dahingegen vor allem bei kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs) wegen der Besonderheit und Dynamik mobiler Technologien nur punktuell aufgebaut; hier wird weiterhin auf IT-Dienstleister und -Systemintegratoren zurückgegriffen.

  3. Durch die Nähe zum Kerngeschäft weisen vor allem die Telekommunikations- und IT-Branche insgesamt eine relativ starke mobile Kompetenz auf; im Vergleich hierzu bleibt auch in 2011 das technologische Know-how bei Versorgern und Entsorgern, den Prozessindustrien oder auch der Konsumgüterbranche noch deutlich zurück.

  4. Trend-Lektion / Lessons learned für Mobile-Business-Anwender: Anwenderunternehmen müssen zumindest das notwendige Prozess-Know-how entwickeln, um mobile Erfolgspotenziale identifizieren und umsetzen zu können.

Worst-Case Szenario (Zusammenfassung):

Auch die notwendige mobile Prozesskompetenz ist in 2011 nur punktuell in den Fachabteilungen weniger Unternehmen verbreitet; der umfassende Wertschöpfungsbeitrag mobiler Lösungen wird nicht erkannt; anspruchsvollere Umsetzungen werden nur in geringer Zahl realisiert.

Best-Case Szenario (Zusammenfassung):

Auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen nicht IT-affiner Branchen entwickeln die IT-Abteilungen zunehmend mobile Technologiekompetenz und sind in enger Zusammenarbeit mit den Fachabteilungen in der Lage, mobile Lösungen auch eigenständig zu konzipieren und umzusetzen.

Einflussfaktor 7: Innovationsstärke der Unternehmen

Trendszenario:

  1. Vor allem die Unternehmen aus dem Bereich der IT- und Telekommunikationsbranche agieren auch in 2011 noch als Pioniere für neue mobile Anwendungen, die aber erst zeitlich verzögert auch von Follower-Industrien aufgegriffen werden.

  2. Ein größerer Teil der Unternehmen nutzt mobile Technologien zur mobilen Abbildung bestehender Prozesse; ein wachsender Teil sucht aber auch nach völlig neuartigen Wegen zur mobilen Neudefinition von Prozessen (z.B. durch mobile Kontextsensitivität).

  3. Pioniere und "Fast Follower" verbuchen Innovationserfolge; die Gruppe der "Late Follower" erleidet bis zur Imitation erfolgreicher mobiler Anwendungen immer stärker Wettbewerbsnachteile.

  4. Trend-Lektion / Lessons learned für Mobile-Business-Anwender: Innovationserfolge gegenüber dem Wettbewerb lassen sich in 2011 vor allem noch durch die grundlegende Neudefinition mobiler Prozesse erzielen.

Worst-Case Szenario (Zusammenfassung):

Die Kultur des "Wait and See" dominiert nicht zuletzt wegen der hohen Technologiedynamik in 2011 noch viele Branchen und Unternehmen; der branchenspezifische "Proof of concept" wird für mobile Lösungen abgewartet; die mobile Innovationsbereitschaft und -fähigkeit ist gerade im Bereich erfolgskritischer Prozesse sehr gering.

Best-Case Szenario (Zusammenfassung):

Die hohe Technologiedynamik wird in fast allen Branchen und auch von kleinen und mittelständischen Betrieben als Chance erkannt, um durch Mobile Business Innovationserfolge zu erzielen; der intensive Innovationswettbewerb führt zur beschleunigten Umsetzung des Mobile Enterprise; die Gruppe der "Late Follower" wird immer kleiner.