MLP: Riskante Manöver

24.11.2004
Von 
Jan-Bernd Meyer betreute als leitender Redakteur Sonderpublikationen und -projekte der COMPUTERWOCHE. Auch für die im Auftrag der Deutschen Messe AG publizierten "CeBIT News" war Meyer zuständig. Inhaltlich betreute er darüber hinaus Hardware- und Green-IT- bzw. Nachhaltigkeitsthemen sowie alles was mit politischen Hintergründen in der ITK-Szene zu tun hat.

Zum anderen sah sich Stockmanns Team vor zwei Jahren mit einer grundsätzlichen Entscheidung konfrontiert: Wartungsverträge für Software liefen aus, ebenso Leasingabkommen für Hunderte von Servern in der Zentrale und in den Geschäftsstellen überall in Deutschland. "Wir hätten diese Kontrakte natürlich auch verlängern können", sagt Stockmann. An der völlig disparaten Situation unterschiedlicher Softwareprodukte und Release-Stände im deutschlandweiten Filialnetz hätte das allerdings nichts geändert. Ein proprietäres System des Herstellers Brokat hätte weiter mit hohem Aufwand unterhalten und gewartet werden müssen. Wahrscheinlich wäre das alte Antragsbearbeitungssystem der MLP Versicherung AG ebenfalls nicht entscheidend geändert worden. Und auch die Eigenentwicklungen im Geschäftsbereich MLP Lebensversicherung wären vermutlich nicht so schnell auf ein Standardsystem des Münchner Software- und Systemhauses FJH überführt worden. Die nächste Chance, auslaufende Verträge zum Anlass rigoroser Veränderungen zu nutzen, wäre je nach Kontraktbedingungen in drei bis fünf Jahren gekommen, sagt Stockmann.

Dann also doch lieber eine zweimonatige Analyse des Status quo der konzernweiten MLP-IT-Landschaft und gemeinsam mit Hewlett-Packard, dem wichtigsten IT-Partner von MLP, eine Machbarkeitsstudie für ein Konzept quasi auf der grünen Wiese gefertigt - und dann der Sprung am 1. August 2002. Gelandet sind Stockmann und sein Team am 31. Oktober 2003. Und sie haben weich aufgesetzt.