Wer die IT-Infrastruktur eines Unternehmens auf einen Schlag komplett umkrempelt, muss mindestens Mut haben, ein gerüttelt Maß an Selbstbewusstsein zudem - und ein klares Konzept.
Das hatten Stockmann und seine IT-Mitstreiter in der Tat. Zudem half ein bisschen Druck von außen, die Entscheidung zum Sprung ins kalte Wasser zu wagen und gleich mit sieben Teilprojekten die gesamte IT-Landschaft von MLP auf eine völlig neue Basis zu stellen.
Zum einen war der Finanzdienstleister mit Sitz in Heidelberg in den 90er Jahren erheblich gewachsen und hatte die Zahl seiner Geschäftsstellen von rund 50 auf europaweit 330 zum Umstellungstermin 2003 fast versiebenfacht. Die Geschäftsstellen operierten mehr oder weniger als IT-Inseln vor sich hin. Software-Management war da ein Kapitel für sich - und ein schwieriges zumal. Die Datensicherung am Abend übernahmen Mitarbeiter, die zur späten Stunde Bandlaufwerke anwarfen. Da konnte schon mal was danebengehen. Eine zentrale Datenkonsolidierung im Stammhaus in Heidelberg und die Rückspielung auf die Server in den Geschäftsstellen war alles, nur nicht - Neudeutsch - realtime.