Microsoft erneuert Sharepoint-Architektur

28.05.2003

Nur Windows Server 2003

Auch aus anderen Gründen sehen sich Anwender des SPS 1 bei einem Upgrade mit einem komplett neuen Produkt konfrontiert. So haben Handhabung und Erscheinungsbild der Version 2 kaum noch etwas mit der Vorgängervariante gemeinsam. Zudem lassen sich bestehende Implementierungen wegen der unterschiedlichen Konzepte nicht ohne weiteres übernehmen. Wie bereits erwähnt, gilt dies zum Beispiel für die in Version 1 geschriebenen Webparts. Ein weiterer Wermutstropfen: Der neue SPS läuft nur unter dem Windows Server 2003.

Auch einige Dokumenten-Management-Funktionen, die für viele SPS-Anwender der Version 1 ein wichtiger Entscheidungsgrund waren, treten in der neuen Version in den Hintergrund. Der SPS 2 bietet nur noch eingeschränkte Möglichkeiten bei der Erstellung und Handhabung von zentralen Dokumentenprofilen.

Zwar lassen sich in Dokumentenbibliotheken zusätzliche Spalten für Metainformation einrichten, eine zentrale Verwaltung dieser Profile sowie deren Zuordnung zu Dokumentenbibliotheken hat der Anbieter hingeben nicht vorgesehen. Wenig Freude dürfte Anwendern die Tatsache bereiten, dass die Suchmaske selbst definierte Metainformationen nicht berücksichtigt.

Anwender, die auf die Dokumenten-Management-Features der Version 1 nicht verzichten wollen, können auf die erwähnte Kompatibilitätsoption zurückgreifen. Firmen sollten vor einem Upgrade sorgfältig prüfen, ob die benötigten Features im neuen Produkt enthalten sind oder zumindest über die Abwärtskompatibilität unterstützt werden.

Ein Pluspunkt der neuen Portalsoftware sind die umfangreichen Collaboration-Funktionen. Sie erleichtern die Kommunikation im Team und unterstützen die selbständige Anlage und die Pflege von gemeinsamen Dokumentenbeständen. Teammitglieder können nun auf individuellen Websites eigenen Content veröffentlichen, Dokumente ablegen beziehungsweise suchen, an Diskussionen teilnehmen oder Themen von besonderem Interesse abonnieren. Sollen Inhalte aus verschiedenen Quellen wie etwa Exchange, File-Servern und Websites zusammengeführt und eine übergreifende Suche realisiert werden, dann müssen einheitlich strukturierte Metainformationen mit Dokumenten verknüpfbar sein.