Linux-Dienstleister tun sich schwer

19.01.2005
Von Hermann Gfaller

Diese Entwicklung zeigt, dass entgegen den Hoffnungen der Open-Source-Gemeinde das Geschäft mit Linux-Dienstleistung im allgemeinen IT-ServicesMarkt aufgeht. "Schließlich", so Meta-Analyst Huber-Graul, "gibt es ja auch keinen eigenen Dienstleistungsmarkt für Unix oder Windows." Betriebssysteme sind Plattformen für betriebliche Anwendungen und Prozesse. File- und Print-Services lassen sich von der DV-Abteilung einrichten; um eine SAP-Umgebung auf Linux zu implementieren, kommen hingegen professionelle Dienstleister wie IBM Global Services oder Accenture zum Einsatz, die bei Bedarf auf Linux-Spezialisten zurückgreifen.

Linux-Distributoren sehen ihre Arbeit generell als Service

Branchenprimus Red Hat ist eines der wenigen reinen Open-Source-Unternehmen, das nennenswerten Umsatz mit Linux-Dienstleistung macht. Das liegt vor allem daran, dass Linux-Distributoren ihre Arbeit generell als Servicegeschäft sehen, weil sie für das Open-Source-Linux keine Lizenzkosten verlangen können. Stattdessen erheben sie Gebühren für die damit verbundenen Services wie Handbuch, Installationssupport, Updates und Ähnliches.

So gesehen ließe sich fast der gesamte Umsatz von Red Hat, der sich im Geschäftsjahr 2003/04 auf rund 125 Millionen Dollar belaufen hat, als Serviceumsatz deuten. Diese Sichtweise ist allerdings umstritten. Selbst Mitbewerber Novell/Suse verbucht seine Distributionsumsätze unter Software und nicht unter Dienstleistung. Diese "verdeckten Lizenzgebühren" der Distributoren sind daher auch in die von der Meta Group ermittelten 130 Millionen Euro für Linux-Services nicht eingerechnet.

Red Hat verdient vor allem an Service-Abonnements