Kundenbindung mit Erfolgskontrolle

08.04.2003
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Bereits gelungen ist die Integration des Data-Mining-Werkzeugs mit dem ebenfalls von SAS stammenden Kampagnen-Management-System „CM“. Es dient der operativen Abwicklung von Direkt-Mail-Kampagnen. Hier sieht Nico Geissbauer, Abteilungsleiter Database Management, allerdings die Notwendigkeit, den Automatisierungsgrad weiter zu erhöhen.

Das Controlling der Marketing-Kampagnen ist die Domäne des „Enterprise Guide“. Wie Geissbauer erläutert, erlaubt die aktuell eingesetzte Version des SAS-Produkts eine Datenbankabfrage über eine intuitive Windows-Oberfläche. CM schließe zwar einen eigenen „Reporter“ ein, doch der sei nicht in der Lage, fremde Datenquellen ohne Ecken und Kanten zu integrieren - für Karstadt-Quelle eine notwendige Bedingung.

Komplettiert werden die drei Module durch das Browser-basierende Werkzeug „Clever Path“ von Computer Associates. Es bietet dem Benutzer am Frontend die Möglichkeit, mit relativ geringem Aufwand Analysen zu fahren und Berichte zu erstellen.

Die SAS-Werkzeuge haben keineswegs von Beginn an reibungslos zusammengearbeitet, berichtet Geissbauer. Sie seien „in der Tiefe sehr gut“, doch gebe es gewisse „Schwachstellen“ bei der Kommunikation miteinander. Hier musste Karstadt nacharbeiten - mit tätiger Unterstützung durch den Tool-Anbieter und den internen IT-Dienstleister Itellium Systems & Services GmbH, der als Generalunternehmer für die Projektrealisierung verantwortlich zeichnete. Itellium ging 2000 als hundertprozentige Tochter aus der Karstadt-Quelle AG hervor und macht derzeit fast vier Fünftel des Gesamtumsatzes innerhalb des Handelskonzerns.

Trotz der schwierigen Integration der Einzelwerkzeuge bietet der Framework-Charakter der SAS-Lösung aus der Sicht des verantwortlichen IT-Projektleiters Rolf Krehain mehr Vor- als Nachteile: „Man kauft Individualität ein und gewinnt Flexibilität.“ Stolz ist der Itellium-Manager auf die kurze Laufzeit des Projekts: Angefangen von dem - aus Gründen der Risikominimierung - vorgeschalteten „Proof of Concept“ bis zur Inbetriebnahme der Module dauerte die Realisierung nur ein Dreivierteljahr. Im September 2002 waren die Data-Mining-Infrastruktur, das Kampagnen-Management und -Controlling sowie das Berichtswesen installiert. Seither arbeiten Dienstleister und Database Management gemeinsam daran, das System zu perfektionieren und die Anwender zu schulen.