Kundenbindung mit Erfolgskontrolle

08.04.2003
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Wenn die Karstadt Warenhaus AG , Essen, ihren Stammkunden einen pauschalen Rabatt einräumt, tut sie das nicht ohne Hintergedanken: Mit jeder Benutzung der „Happy-Digits“-Karte oder eines anderen Kundenbindungssystems erhält der Einzelhandelskonzern wertvolle Informationen für das analytische Kundenbeziehungs-Management.

Foto: Karstadt

Karstadt, Hertie, KaDeWe, Wertheim oder Alsterhaus - hinter all diesen Namen verbirgt sich derselbe Konzern: die Karstadt Warenhaus AG. Mit Jahreseinnahmen von 6,3 Milliarden Euro hält das zur Karstadt-Quelle-Gruppe gehörige Vertriebsunternehmen 36 Prozent am deutschen Warenhausumsatz. 2,5 Millionen Besucher strömen täglich durch die Glastüren eines der 190 angeschlossenen Häuser. Was sie dort unter welchen Umständen kaufen werden, kann ein Außenstehender nur raten, ein Experte vielleicht schätzen. Das Karstadt-Marketing hingegen will die Glaskugel durch exakte Statistiken ersetzen.

Ein Muster aus vielen Daten

Was hat das Marketing davon, wenn es weiß, dass eine im Münchner Nobelvorort Grünwald wohnhafte Kundin mittleren Alters an einem Donnerstagabend kurz vor Ladenschluss im Hertie-Haus am Stachus ein preisreduziertes Designer-Jackett und drei CDs der kolumbianischen Pop-Sängerin Shakira erstanden hat? Für sich genommen, noch nicht allzu viel. Ein Muster - und damit eine Grundlage für gezielte Marketing- und Kundenbindungs-Maßnahmen - ergibt sich erst, wenn viele solcher Informationen von unterschiedlichen Kunden über einen längeren Zeitraum hinweg erhoben werden.