HSE geht mit CRM auf Sendung

30.10.2001
Von Christian Zillich

Auch bei der Einführung der Front-Office-Lösung „Siebel 99“ setzte der Sender auf den Dienstleister. Gleichzeitig wurde die bisher im Back-Office eingesetzte Enterprise-Resource-Planing- (ERP-)Software von SAP aktualisiert.

Bis März dieses Jahres arbeitete das Unternehmen noch mit einer proprietären Call-Center-Lösung auf Basis der angepassten Standardauftragsabwicklung in SAP 3.1. Das System lief O’Keeffe zufolge zwar zufriedenstellend und bewältigte auch das Weihnachtsgeschäft 2000 mit bis zu 25.000 Aufträgen pro Tag, wurde nun aber dennoch abgelöst, weil 1999 die Entscheidung für eine europaweit einheitliche IT-Strategie gefallen war. Wie der Name Home Shopping Europe (HSE) bereits andeutet, expandiert das Unternehmen und startete auch in Italien und Großbritannien, Benelux und Frankreich.

Hot Networks beschloss, künftig für das Finanzwesen, das Controlling, die Vertriebsunterstützung und die Warenwirtschaft „SAP 4.5b Retail“ einzusetzen und für die Auftragsabwicklung die Siebel-Module „Call-Center“ und „Sales Enterprise“ zu installieren. Nach der Erstellung eines Pflichtenheftes begann im vergangenen Jahr das Customizing der Siebel-Lösung sowie die Entwicklung der Schnittstelle zum SAP-System. Deren Gestaltung erwies sich als schwierig. Zwar bietet Siebel schon seit längerem ein Interface für SAP-Anwender. „Das war jedoch nicht einsetzbar, da es nicht den für uns erforderlichen Leistungsumfang hatte“, so O’Keeffe.

Problematisch war vor allem, dass die Schnittstelle trotz der großen Datenmengen sehr schnell sein musste. Zwischen Front- und Backend werden nicht nur Bestände, Preise, Produkt- und Kundeninformationen, sondern auch Auftrags- und Statusberichte ausgetauscht.

Daten fast in Echtzeit

HOT Networks behilft sich bei der Datenumsetzung mit einem Konverter der Firma Seeburger. Das Tool liest die Daten aus dem Siebel-System aus, transformiert sie in das I-Doc-Format und lädt sie in das SAP-System hoch. Die Projektschritte Konzeption, Entwicklung von Programmen für die Migration und die Schnittstelle sowie Integrations- und Massentests erfolgten in einem Zeitraum von zirka sechs Monaten zwischen Start des Schnittstellen-Projektes und der Produktivsetzung der SAP- und Siebel-Systeme.