IT & Business Excellence

Reality-Check von GULP

Gartner-Trends in der Kritik

19.10.2009
Von 
Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.
Zehn Technologie-Trends haben die Marktforscher von Gartner Ende letzten Jahres benannt, die nach ihrer Einschätzung die IT-Landschaft in Zukunft nachhaltig beeinflussen werden. Die Freiberuflerbörse GULP hat IT-Projektanbieter und Freelancer danach befragt, was sie von den Gartner-Vorhersagen halten. Das Ergebnis des Reality-Checks: Die Mehrzahl der von Gartner genannten Zukunftstrends beurteilt die befragten IT-Experten kritisch.

Es ist ein jährliches Ritual: Marktforscher und Analystenhäuser listen jeweils zum Jahresende die IT- und Technologie-Trends auf, die nach ihrer Ansicht für die zukünftige Entwicklung der Unternehmen von entscheidender Bedeutung sind - oder sein könnten. Nach der Gartner-Definition handelt es sich dabei um solche "strategischen" Technologien, die Teile der IT oder Unternehmensorganisation in den nächsten drei Jahren entscheidend verändern könnten ("disruptive technologies"), großer Investitionen bedürfen oder das Risiko mit sich bringen, als Zuspätkommer das Nachsehen zu haben.

Mehr als zwei Drittel der Befragten skeptisch

Nicht alle der Gartner-Trends bewahrheiten sich, so die Meinung vieler IT-Freiberufler.
Nicht alle der Gartner-Trends bewahrheiten sich, so die Meinung vieler IT-Freiberufler.

Zehn dieser Technologien zählte Gartner im letzten Winter als "Top 10 Strategic Technologies for 2009"auf. Von Virtualisierung und Cloud-Computing auf den ersten beiden Plätzen über Web-Oriented Architectures und Unified Communications bis zu "Social Software and Social Networking", Business Intelligence und Green-IT ist fast alles dabei, was in Technologie-Zirkeln derzeit die Runde macht. (Siehe Grafik: "Gartners Top 10 Strategic Technologies for 2009").

Die Freiberuflerbörse Gulp hat einige dieser Trends einem Reality-Check unterzogen: Mit einer Befragung von 311 IT-Freiberuflern und 39 IT-Projektanbieter wollten die Personalvermittler herausfinden, was die Praktiker von den IT-Trends halten. Auch wenn die Aussagekraft der Untersuchung begrenzt ist, eröffnet sie doch einen aufschlussreichen Blickwinkel. Denn während sich Marktforscher und Analysten sich bei ihren Prognosen im Wesentlichen auf Interviews mit Entscheidern bei Anbieter- und Anwenderunternehmen stützen, haben freiberufliche IT-Fachleute das Ohr am Puls des IT-Projektalltags.