FSC-Chef Bernd Bischoff: "Wir sind besser als Dell"

06.07.2005

BISCHOFF: Das liegt an den Prozessoren. Wenn wir Sparc-CPUs verwenden würden, die sich für Solaris eignen, bekämen wir Probleme mit der Windows-Performance. Machen wir uns nichts vor: Linux ist das am stärksten wachsende Betriebssystem, auf Platz zwei folgt Microsoft vor Solaris. Andere Betriebssysteme legen nicht mehr zu.

CW: Nach dieser Logik rechnen Sie selbst mit dem Ende des klassischen Mainframes.BISCHOFF: Nein. Ich sage nur, dass das Segment nicht mehr wächst. Auch IBMs Mainframe-Geschäft wird schrumpfen. Aber ich bin überzeugt, dass wir auch in 20 Jahren noch Mainframe-artige Plattformen und Betriebssysteme haben werden.

CW: Neben FSC ist IBM der letzte verbliebene Mainframe-Anbieter in Deutschland. Wie grenzen Sie sich ab?BISCHOFF: IBM kümmert sich um ihre Kunden, wir um unsere. Es gibt wenige Überlappungen. Wir müssen unsere Kunden überzeugen, dass sie mit uns die Zukunft meistern können.

CW: Sie sehen die Abgrenzung nur in den bestehenden Kundengruppen?BISCHOFF: Für IBM macht es derzeit keinen Sinn, unsere Kunden anzugehen. Es ist nicht einfach, von BS2000 auf MVS umzusteigen. Umgekehrt gilt das Gleiche.

CW: Im BS2000-Geschäft setzen Sie demnach ausschließlich auf Bestandskunden.BISCHOFF: Ja. Aber das sind auch die Kunden, die geschäftskritische Anwendungen auf dem Mainframe fahren.

CW: Gibt es keine technischen Unterschiede zu den IBM-Systemen?BISCHOFF: BS2000- und IBM-Mainframes bieten vergleichbare Leistungen. Gegenüber anderen Herstellern besitzen wir aufgrund unserer Mainframe-Kompetenz aber mehr Know-how in Sachen Automatisierung und Virtualisierung.