Wenn Unternehmensvertreter über die Lage am Arbeitsmarkt klagen, sind das in der Regel gute Nachrichten für Bewerber. Das gilt insbesondere für etablierte SAP-Berater. Diese suchen vor allem IT-Dienstleister und Beratungsunternehmen. Laut Martin Renker, Personalchef der Göttinger Sycor GmbH, können sich SAP-Berater mit vier oder mehr Jahren Erfahrung und entsprechenden Projekten im Lebenslauf Stellen aussuchen. Der Wettbewerb um erfahrene Berater verschärfe sich, da diese auch von Anwenderunternehmen gebraucht werden.
Dass die Nachfrage nach qualifiziertem Personal das Angebot vorhandener Experten derzeit um ein Vielfaches übersteigt, beklagen die IT-Dienstleister durch die Bank. Lynx aus Bielefeld sucht Experten im Bereich SAP Business Intelligence und SAP Sales und Service, wird aber nach Aussage von Vorstand Dirk Osterkamp in Spezialbereichen wie SAP Customer Relationship Management, Integrated Planning und APO kaum fündig.
In den vergangenen Monaten hat sich die Lage für die Unternehmen zugespitzt, so Realtech-Personalleiterin Nicole Mamier: "Mit Beginn des zweiten Quartals hat die Nachfrage nach SAP-Beratern wieder deutlich zugenommen." Mit Entspannung rechnet sie nicht.
Ein Grund für den hohen Bedarf: Das Veränderungstempo im SAP-Bereich ist enorm. Laufende Anpassungen in den Unternehmensabläufen und Organisationen ziehen zwangsweise Neuerungen der SAP-Landschaft nach sich und stellen immer neue Anforderungen an die Experten.
Modul- und Prozesswissen
Dazu Dieter Heyde, Geschäftsführender Gesellschafter der Salt Solutions GmbH in Oberpfaffenhofen: "Die alleinige Fähigkeit, SAP-Module customizen zu können, ist immer weniger gefragt. Dafür steigt der Bedarf an Experten, die tief gehendes Verständnis von Geschäftsprozessen haben, gepaart mit guten Kenntnissen der betroffenen SAP-Module."
- Leben und Arbeiten in Shanghai
...heißt es seit zwei Jahren für SAP-Berater Andreas Leidloff, der jeden Monat zwei Wochen in Shanghai arbeitet. - Die Niederlassung von Itelligence in Shanghai...
....hat Andreas Leidloff (Bildmitte) aufgebaut. In China musste er umdenken. So hat ein unterschriebener Vertrag weniger Bedeutung als in Deutschland. - Von der fremden Kultur....
...ist Leidloff fasziniert. Er hat gelernt, dass man in China nicht so stark zwischen Privatem und Geschäftlichem trennt. Und dass beim Essen und Karaoke-Abende oft wichtige Kontakte geknüpft und Entscheidungen getroffen werden. - Andreas Leidloff, Itelligence, ...
...weiß aber auch, dass man nie sofort zum Geschäftlichen kommen sollte. Wichtig ist die Kunst, Umwege zu gehen, ohne das Ziel aus den Augen zu verlieren; sich Zeit zu lassen für wichtige Entscheidungen. - Nicht nur beim Einkaufen....
kommt man als Europäer ohne Chinesischkenntnisse schnell an seine Grenzen. Leidloff war überrascht, dass in der 16-Millionen-Metropole kaum Englisch gesprochen wird. - In Herrn Zhu...
...fand IT-Berater Leidloff dennoch einen guten Ansprechpartner. Von ihm lernt er jedes Mal etwas Neues über Tee - der Sprachbarriere zum Trotz. - Teetrinken als Oase in der Hektik des Shanghaier Alltags
Leidloff lernte etwa von Herrn Zhu, den Tee immer erste nach dem zweiten Aufguss zu trinken. Der erste Aufguss ist nur dazu da, die Blätter zu öffnen und dem tee die Bitterkeit zu entziehen.