Peer-to-Peer-Computing: Einer für alle, alle für einen

Die Last im Netz verteilen

10.12.2001

einer Möglichkeit verlangen, die P-to-P-Verbindungen kontrollieren und administrieren zu können. Das erscheint insbesondere dann gerechtfertigt, wenn auch Teilnehmer außerhalb des Unternehmens die Möglichkeit erhalten sollen, an den firmeninternen P-to-P-Gruppen teilzunehmen.

Unklar ist auch noch die Sicherheit von P-to-P. Zwar bieten einige Systeme starke Sicherheitsfunktionen. Bei Groove etwa erfolgt die gesamte Kommunikation zwischen den Clients verschlüsselt, ebenso werden alle Dateien auf der Festplatte gespeichert. Diese Features lassen sich zudem nicht einmal abschalten. Auch in Suns Jxta sind ähnliche Dienste, etwa für die Authentifizierung, enthalten. Die Analysten der Geneer Corp. weisen in ihrem Report "Peer-to-Peer Computing and your Business" allerdings darauf hin, dass "viele, wenn nicht die meisten der derzeit verfügbaren P-to-P-Applikationen, keinerlei Sicherheitsfunktionen implementieren".

Ein weiterer Bereich, der im professionellen Umfeld Probleme bereiten könnte, ist die Verfügbarkeit. Wenn Unternehmen beispielsweise dezentral Daten speichern wollen, dann muss sichergestellt sein, dass alle Clients auch stets darauf zugreifen können. Hier bedarf es der Implementierung von Mechanismen zur Replizierung und zum Backup der betroffenen Informationen. Nur so lässt sich erreichen, dass Dateien auch dann zugänglich sind, wenn ein spezieller Rechner einmal nicht eingeschaltet oder offline ist.

Trotz dieser Defizite prognostizieren die Analysten von Frost & Sullivan dem noch jungen Verfahren ein "kräftiges Wachstum" im Unternehmensumfeld. Dem europäischen P-to-P-Markt sagen die Auguren allerdings frühestens für das Jahr 2005 das Erreichen eines "kommerziell interessanten Volumens" voraus.

Frost & Sullivan ist darüber hinaus der Ansicht, dass die "Early Adopters" vor allem solche Unternehmen sein werden, die hochgradig globalisiert sind und aus IT-bewussten Sektoren stammen. Die Marktforscher zählen dazu vor allem die Bereiche Telekommunikation, Finanzdienstleistungen, Fahrzeugkonstruktion sowie in der Biowissenschaft tätige Unternehmen.

* Klaus Henke ist freier Journalist in München.