Peer-to-Peer-Computing: Einer für alle, alle für einen

Die Last im Netz verteilen

10.12.2001

Von Vorteil wäre auch die Nutzung von File Sharing auf P-to-P-Basis. Wenn Rechner nicht mehr jedes Mal auf einen zentralen Punkt zugreifen müssen, ließen sich Engpässe an wichtigen Servern vermeiden, auf die viele Clients zugreifen müssen. Außerdem könnte man die vorhandene Übertragungsleistung im Unternehmensnetz gleichmäßiger ausnutzen, wenn bestimmte Files dezentral auf verschiedenen Clients verteilt lagern. So wäre es denkbar, sämtliche für eine Arbeitsgruppe relevanten Dateien verteilt auf den Rechnern der dazugehörigen Mitarbeiter zu speichern. Normale Schreib- und Lesezugriffe würden folglich nur Datenverkehr in diesem speziellen Segment erzeugen.

Auf diese Weise ließe sich beim File Sharing und Instant Messaging die Netzlast insgesamt verringern. Beim Distributed Computing hingegen führt die Dezentralisierung eher zu einem Mehr an Datenkommunikation im Netz. Der Nutzen von P-to-P für ein Unternehmen kann daher nur anhand genauer Analyse des betreffenden Einzelfalls beurteilt werden.

Schließlich gibt es eine Reihe von Problemen, die dem Einsatz von P-to-P im professionellen Umfeld derzeit noch entgegenstehen. Dazu gehört vor allem das Fehlen einer einheitlichen Kommunikationsinfrastruktur, wie Brian Morrow, Chairman der Peer-to-Peer Working Group sowie President und Chief Operating Officer der Firma Endeavors, bestätigt. Nur nach Einführung entsprechender Standards ist in einem zweiten Schritt an eine Interoperabilität verschiedener P-to-P-Lösungen zu denken.

Aktivitäten in diese Richtung gibt es bereits: Sun etwa versucht, seine "Jxta"-Plattform als technologische Basis zu etablieren, auf der P-to-P-Dienste aufsetzen können. Die Lösung ist modular aufgebaut: Auf der untersten Ebene bietet sie einen so genannten Technology Layer mit Funktionen für den Beitritt von Peers zu Gruppen sowie Mechanismen zur Kommunikation ("Peer Pipes") und Authentifizierung("Peer Monitoring"). Darauf setzt eine Service-Schicht auf, die funktionsreichere Bausteine für die Anwendungsentwicklung bietet. Anwendungen wie Napster oder Groove müssten beispielsweise keine eigenen Infrastrukturdienste definieren, sondern könnten die von Jxta bereitgestellten Services nutzen. Das Konzept ist viel versprechend - ob sich Jxta allerdings etablieren kann, lässt sich momentan noch nicht absehen.

Auch in puncto Management gibt es noch offene Fragen. Die IT-Abteilungen in den Unternehmen werden nicht gewillt sein, sich einen P-to-P-Wildwuchs ins Unternehmensnetz zu holen und nach

Sicherheit fraglich