Aufreger des Jahres
Julian Assange, Wikileaks
Im Netz wird Julian Assange als Held verehrt. Für konservative US-Politiker wie Sarah Palin ist er ein Staatsfeind, seit die von ihm gegründete Plattform Wikileaks tausende geheime und zum Teil brisante Dokumente aus US-Botschaften veröffentlicht hat, die die Vereinigten Staaten gegenüber vielen Ländern in Erklärungsnot brachten. Der 39-jährige Australier lenkt alle Angriffe gegen die Enthüllungsplattform auf sich. "Ich bin der Blitzableiter für Wikileaks", sagt Assange. In Schweden wird ihm sexueller Missbrauch zweier Frauen vorgeworfen. Assange bestreitet die Vorwürfe.
Mark Zuckerberg, Facebook
Für die das New Yorker Time Magazin ist Facebook-Gründer Mark Zuckerberg die "Person of the Year 2010", weil er mit seinem Online-Netzwerk das Leben der ganzen Gesellschaft verändert habe. Für andere wiederum ist er ein intriganter Jungunternehmer, der schnell zu mächtig geworden ist. Letztere haben den Film "The Social Network" gesehen. Dieser schildert (ziemlich realitätsfern) den Aufstieg von Zuckerberg und die Intrigen, in die auch junge, dynamische Internet-Gründer in Silicon Valley schnell gelangen, sobald es ums richtig große Geld geht.
- Aufreger des Jahres (international)
Google zieht sich aus China zurück und kommt später dann doch wieder. - Abstieg des Jahres (national)
Die Piratenpartei ist nach den Bundestagswahlen 2009 schnell von der ganz großen medialen Spielfläche verschwunden. - Blödsinn des Jahres
Die deutschen Verlage verlangen Geld von Google und nennen es Leistungsschutzrecht. Telekom-Chef Obermann will auch Geld von Google für die Nutzung der TK-Infrastruktur. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten müssen ihre Online-Angebote regelmäßig löschen. - Debatte des Jahres
Forscher entwickeln ein Verfallsdatum für Informationen im Netz. Denn soll etwa alles ewig auffindbar sein? - Umsätze des Jahres
Google und Xing glänzen mit Rekordergebnissen. - Release des Jahres
Der neue HTML5-Standard (vom W3C verabschiedet) schickt sich an, Flash abzulösen. - Auszeichnung des Jahres
Neill Blomkamps "District 9" gewinnt den Filesharing-Oscar als meist illegal heruntergeladener Film. - Scoop des Jahres
Gab es 1928 bereits Handys? Die Debatte um Charlie Chaplins "The Circus" sorgt für reichlich Diskussion. - Was bleibt
Mit der geplanten Neufassung des Jugendmedienstaatsvertrages (JMStV) steht deutschen Webseitenbetreibern die Alterskennzeichnungspflicht ins Haus. In diesem Sinne: Surfen Sie nicht soviel, es kann teuer werden!