Nach Jahren des stetigen Zuwachses der Leistungsfähigkeit von Rechnern teilte sich der Markt für Intel-Server - auch bedingt durch die kommerzielle Nutzung des Internets - in zwei unterschiedliche Richtungen: Die eine verfolgte nach wie vor die Strategie von mehr Leistung pro Maschine („Scale-up“) und führte das symmetrische Multiprocessing (SMP) auch für Maschinen mit Pentium-CPUs ein.
Die andere Entwicklung setzte auf kleine und kostengünstige Rechner, die im Rack gestapelt werden können. Die als „Pizzaschachtel“ bezeichneten flachen Geräte hatten unter anderem den Vorteil, dass sie für die Administratoren einfacher zu verwalten waren. Allerdings folgten die Hersteller auch innerhalb dieses Konzepts dem alten Trend, den einzelnen Server immer leistungsfähiger zu gestalten.
Klein, aber fein
Im Mai 2001 sorgte RLX Technologies dann mit einem neuen Konzept für Aufsehen. Statt der waagrecht stapelbaren Pizzaschachteln („Bricks“) stellte die Company aus dem texanischen Woodlands die „Blade“-Rechner vor: In ein Gehäuse, das im 19-Zoll-Rack eingebaut ist, werden flache Rechnerplatinen (Blades) senkrecht eingesteckt. Statt dem bisher in der Industrie geltenden Prinzip des Scale-up hieß ab da der Slogan „Scale-out“. RLX pries als Vorteile des Konzepts Kosteneffizienz, bessere Skalierbarkeit, schnellere Softwareverteilung, höhere Sicherheit und einfachere Verwaltung. Das IBM-Management war von der Idee so entzückt, dass es sich sofort die OEM-Lizenz für die erste Generation der RLX-Blades sicherte - die mit dem stromsparenden Transmeta-Prozessor „Crusoe“ arbeiteten und weniger als 1000 Dollar kosteten - und zugleich mit der Entwicklung einer eigenen Blade-Linie