Die Geschäfte gehen noch schlecht

11.10.2002

Für das Jahr 2002 gehen die PAC-Analysten von einem Wachstum von nur fünf Prozent im EAI-Softwaregeschäft aus. Im internationalen Vergleich mutet das jedoch sehr positiv an, berücksichtigt man den weltweiten Einbruch von 15 Prozent in diesem Segment. Die Halbjahreszahlen der Integrationsspezialisten waren ernüchternd: Tibco minus 17 Prozent, Seebeyond minus 27 Prozent, Mercator minus sieben Prozent. Deutschland schneidet im Vergleich besser ab, denn einerseits leidet der bereits weitgehend gereifte EAI-Markt Amerikas besonders stark unter der allgemein schwachen Konjunktur, andererseits weist der noch unreife deutsche EAI-Markt viel Nachholbedarf auf.

Services legen zu

Im EAI-Servicegeschäft erwarten die PAC-Berater für 2002 trotz schwieriger Marktlage ein starkes Wachstum von 41 Prozent. Natürlich muss die relativ kleine absolute Basis mit 170 Millionen Euro im Jahr 2001 berücksichtigt werden. Dabei handelt es sich in diesem Jahr weniger um neu gestartete Integrationsprojekte als um die Implementierung und Optimierung von Systemen aus bereits bestehenden Verträgen. Dennoch gibt es Chancen für das eine oder andere neue Projekt, auch wenn die Kostenschraube in den verbleibenden vier Monaten dieses Jahres weiterhin sehr eng bleiben wird.

Bezüglich der Marktanteile ist IBM laut PAC aufgrund der Übernahme von Crossworlds Anfang 2002 inzwischen Marktführer im deutschen EAI-Produktgeschäft. Auf Platz zwei liegt Tibco, dicht gefolgt von Webmethods. Seebeyond, Sybase und Mercator rangieren ebenfalls noch mit an der Spitze.

Der globale und der deutsche EAI-Markt sind noch stark fragmentiert, trotz des seit längerem eingesetzten und sicher noch anhaltenden enormen Konzentrationsprozesses. Viele, meist amerikanische Unternehmen befinden sich in Schwierigkeiten und kämpfen abgesehen von den großen finanziellen Problemen mit hohen Research- und Development-Kosten sowie der momentan zögerlichen Nachfrage.

Gleichzeitig verschwinden Firmen mit EAI-Ambitionen vom deutschen Markt, wie Level 8 und Peregrine. Letztlich werden PAC zufolge die großen, traditionell starken Player wie IBM, SAP, Sun, Microsoft, Bea und Oracle zunehmend die innovativen Spezialisten schlucken und den Markt unter sich aufteilen.