Der neue Siemens-Chef räumt auf

02.02.2005
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Im Outsourcing attestiert Chalons SBS gute Ansätze und Erfolge, auch in Deutschland. Außerdem sei es nicht unbedingt erforderlich, dass SBS international auf allen Märkten mitmische. Der Consultant rät der Dienstleistungssparte vielmehr, stärker als in der Vergangenheit mit Siemens zusammenzuarbeiten. Er spielt damit nicht auf das kaptive Business mit dem Konzern an, sondern auf ungenutzte Auftragspotenziale, die sich aus dem gesamten Siemens-Geschäft ergeben könnten. "Ich erwarte von der neuen Vertriebsstruktur noch ein großes Synergiepotenzial", sagt Chalons.

Für den Marktbeobachter ist auch der jüngste Quartalsverlust kein Beinbruch. "Jeder, der einen Deal in der Größenordnung von BBC gewinnt, muss zunächst in Vorleistung gehen. Deshalb sind die 25 Millionen Euro Verlust eher als Investition zu betrachten", meint Chalons.

Ob auch Kleinfeld diesen Glauben hegt, ist ungewiss. Sicher wird er sich seine Gedanken über eine Integration beziehungsweise Zerschlagung, einen Verkauf, aber auch eine Partnerschaft machen. Ob ihm angesichts der Probleme bei Siemens Communications und SBS, die sein Vorgänger nicht lösen konnte, sein spitzbübisches Lachen bald verloren geht, wird die Zukunft zeigen. Die von Kündigungen bedrohten Angestellten des Festnetzbereiches haben schon nach seiner ersten Amtshandlung nichts mehr zu lachen.