Das kleine e schafft große Verwirrung

26.10.2001
Von Katharina Friedmann

An der Rolle der klassischen Unternehmens-DV im Zuge des fortschreitenden E-Zeitalters scheiden sich derzeit die Geister. Trotz der häufig stark technisch geprägten Ausrichtung der E-Business-Projekte hält Meta-Group-Mann O´Neill das Mitwirken der IT-Abteilungen für nach wie vor reaktiv. "Die IT hat die Führerschaft hier auch nie übernehmen können und wollen, da dann zusätzliche Anforderungen abzudecken wären", so der Berater. Zu diesen zählt O´Neill ein andersartiges Verständnis des Geschäfts und entsprechender Projekte.

Besonders deutlich wird das seiner Meinung nach am Beispiel Sicherheit: Die Anforderungen an die Planung in Sachen Security sähen im E-Business nun einmal ganz anders aus als in der Vergangenheit. So gehe es nicht mehr darum, die Firewalls so hoch wie möglich aufzubauen. "Vielmehr gilt es, diese so zu gestalten, dass sie den richtigen Personen Zugang zu den richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt gewähren", erklärt der Practice Leader.

E-Business-Training angesagt

Hier wird das Beratungsunternehmen bei Bedarf aktiv: Im Rahmen von "E-Business-Ready-Projekten" hilft die Meta Group DV-Abteilungen mit E-Business-Insuffizienz auf die Sprünge. Vermittelt werden das notwendige Know-how, das Wissen um die entsprechenden Geschäfts- und Projektabläufe, und natürlich, so O´Neill, geht es auch um die in Frage kommenden Technologien.

Dennoch werde die IT auch in künftigen E-Business-Szenarien lediglich im Sinne einer besseren Kooperation intensiver mitwirken und nach wie vor bei Entscheidungsprozessen keine tragende Rolle spielen. Denn die vom E-Business geforderte Kundenorientierung verlange ganz neue Geschäftsprozesse. Das Grundverständnis hierfür sei aber traditionell bei Vertrieb und Marketing angesiedelt. "Die Kunden der IT sind die User", legt O´Neill fest.

Für Thomas Walzner, Direktor Informationstechnik der Lear Corporation GmbH, stellt sich das Szenario anders dar. In seinem Unternehmen kommt der IT im E-Business, für das es dort keine definierte Anlaufstelle gibt, eine Schlüsselrolle zu.