CeBIT-Rundgang: Notebook, PDA, Tablet PC und Smart-Display

Artenvielfalt im Mobile Computing

07.03.2003
Von VON in

Handhelds auf der CeBIT 2003

Zwar führen die Analysten von Gartner den für das vergangene Jahr ermittelten weltweiten PDA-Absatzrückgang um gut neun Prozent in erster Linie auf die Investitionszurückhaltung von Seiten der Unternehmenskunden zurück. Doch rechnen die Auguren mit wieder zunehmender Kaufbereitschaft der Business-Klientel, sobald es der Industrie besser gelingt, drahtlose Daten-dienste anzubieten. Auftrieb für den Endkundenmarkt hingegen prognostizieren die Marktexperten mit dem Aufkommen preisgünstigerer Modelle von Anbietern wie Viewsonic (Halle 1, Stand B57) und Dell - Anfang Februar hat der Direktanbieter die Verfügbarkeit seines ersten Handheld bekannt gegeben. Dells auf dem Pocket PC 2000 basierender „Axim X5“ arbeitet mit Intels X-Scale-Prozessor (300 oder 400 Mega-hertz) und ist bereits ab knapp 290 Euro zu haben, aber nicht in Hannover zu sehen. Zu den Herstellern, die neue, derzeit allerdings noch nicht näher spezifizierte PDAs auf der CeBIT vorstellen werden, zählen Toshiba, das gleich mit zwei Modellen dabei ist, HP und Acer. Die Taiwaner werden mit dem „n10“ ihr Einstiegsmodell präsentieren.

Tablet PC erkennt Handschrift

Nicht PDA, nicht Notebook und schon gar nicht Web-Pad - per Definition der Tablet-PC-Fraktion handelt es sich bei dem stiftgestützten Hardwarehybriden aus Laptop, PC und Touchpad, der im vergangenen Herbst nach gut zwei Jahren Brutzeit aus dem Microsoft-Nest schlüpfte, um eine neue Generation mobiler Business-PCs mit Microsoft-Seele, sprich: „Windows XP Tablet PC Edition“, einer um Handschriftenerkennung angereicherten Spezialvariante von Windows XP Professional. Offiziell eingeführt wurde die neue Gerätespezies im November 2002. Vorrangiges Markenzeichen des handlichen Neulings, der nach den Vorstellungen von Microsoft-Chef Bill Gates Papier und Bleistift ersetzen soll, ist sein berührungsempfindlicher Bildschirm, der - neben dem üblichen Input per Maus oder Tastatur - die handschriftliche Eingabe von Text und Zeichen per Stift erlaubt.

Wer erste Exemplare der neuen Rechnergattung genauer inspizieren möchte, hat in Hannover die Möglichkeit dazu. Die Tablet-PC-Pioniere, zu denen unter anderen Fujitsu Personal Systems (FSP), HP, Acer, Tatung, Viewsonic und Toshiba zählen, werden die Gelegenheit nutzen, um den seit einigen Monaten verfügbaren Tablets der ersten Stunde erneut Auf-merksamkeit zu verschaffen. So wird am Stand von HP der zwei Zentimeter dünne „Compaq Tablet PC TC1000“ (2390 Euro) im A4-Format auf Basis von Tansmetas Crusoe-CPU „TM5800“ mit einem Gigahertz Taktrate zu bewundern sein, während Acer sein in zwei Ausführungen erhältliches konvertierbares „Travelmate C100“ (ab 2499 Euro) erneut zur Schau stellen wird. Das Gerät mit einem mobilen, auf 800 Megahertz getakteten ULV-Pentium-3 sowie 10,4-Zoll-Display, dessen Tastatur sich auf Wunsch nach hinten wegklappen lässt, soll dem Anwender sowohl die Möglichkeit der traditionellen Eingabe via Keyboard als auch des intuitiven Pen-Inputs bieten. Ebenfalls ein „Convertible“ ist Toshibas Tablet-PC-Premiere „Portégé 3500“ mit 1,3- Gigahertz-Pentium-3-M und 12,1-Zoll-Display (3799 Euro).

Erst zu Beginn dieses Jahres wurde mit den „Smart Displays“ eine weitere Mobilneuheit in den Markt entlassen. Basierend auf Microsofts „Mira“-Konzept handelt es sich dabei um Touch-screen-Monitore, die mittels integriertem 802.11b-Funk-LAN Verbindung mit ihrem auf Windows XP Professional basierenden PC-Mutterschiff aufnehmen und damit dem Anwender eine größere räumliche Unabhängigkeit vom Desktop eröffnen sollen.

Flexibilität hat ihren Preis

So kann der Benutzer etwa vom heimischen Sofa oder aus dem Garten E-Mails abrufen, im Web surfen, Musik hören und andere auf dem PC installierte Anwendungen starten. Allerdings ist das Plus an Bewegungsfreiheit nicht ganz billig: Die Preise für die Smart-Displays beginnen bei 1000 Dollar. Erste Systeme in Europa wollen Philips Consumer Electronics (Halle 21, Stand B06) und Viewsonic in Hannover zeigen. Zu sehen sind Philips’ „Desxcape 150 DM“ (1699 Euro) und die bei-den 10-beziehungsweise 15-Zoll-„Air-panels“ „V110“ und „V150“ (View-sonic).