In der Tat sind gerade in der schnelllebigen IT-Branche kaum mehr ältere Mitarbeiter anzutreffen. Das Durchschnittsalter der Softwareentwickler liegt im Schnitt knapp über 30 Jahre. Bei Entlassungen trifft es meist jene Computerfachleute, die auf eine lange Firmenzugehörigkeit zurückblicken können. Sie werden immer früher vor die Tür gesetzt.
Kündigungen von Oldies führen zum Image-Verlust
Über die angeblichen Gründe für das Ausgrenzen älterer IT-Profis wie Burnout-Syndrom, geistige Unbeweglichkeit oder mangelnde Lernfähigkeit kann der Münchner Sozial- und Wirtschaftspsychologe Dieter Frey nur den Kopf schütteln: "Das sind doch alles Laientheorien." Wenn Führungskräfte ältere Mitarbeiter richtig behandeln würden, seien sie ausreichend motiviert und hätten aufgrund ihrer vielen Erfahrungen zudem den Vorteil, Informationen besser sammeln, verknüpfen und nutzen zu können. Frey: "Die Kündigung von so genannten Oldies führt aber nicht nur zum Know-how-, sie führt auch zum Image-Verlust. Die Unternehmen sollen doch nicht glauben, dass die übrigbleibenden Mitarbeiter nicht sehen, wie mit den Kollegen umgegangen wird - und dass ihnen eventuell Ähnliches blüht." Die Folge sei in vielen Fällen Dienst nach Vorschrift. Über einen Punkt wundert sich der Wirtschaftspsychologe: "Es ist doch paradox, dass der Vorwurf, ältere Beschäftigte seien überfordert oder nicht flexibel genug, fast immer von Topmanagern kommt, die selbst die 50 schon längst überschritten haben. Frey plädiert für gesunde Mischung von Jung und Alt am Arbeitsplatz.