HANA als Appliance

"1+1=3 - das ist zu wenig"

28.03.2011
Von 
Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

HANA ist nicht einfach nur schneller

Das aber ergibt HANA: Mit dieser Appliance, sind sich die Experten einig, seien Analysen möglich, die nicht nur einfach schneller seien als bisher. "Anders als bei einem bestehenden Business-Warehouse-System erlaubt HANA mit der Verarbeitung transaktionaler Daten Analysen, die bisher aus Zeit- oder Kostengründen überhaupt nicht möglich waren", so Schaller über die neuen Optionen für Echtzeitanalysen.

Zudem bestreitet der HP-Experte, den Vorwurf, Appliances seien unflexibel: "Auch vorgefertigte Systeme leben." Auch bei Appliances gebe es Releases und Patches, um die Systeme auf den neusten Stand zu bringen. Zudem, so Schaller, lassen sich die Systeme auch nach der Installation an geänderte Anforderungen anpassen und beispielsweise skalieren, wenn es signifikant mehr Daten zu verarbeiten gibt.

Appliances mit App-Stores vergleichbar

Aller Skepsis zum Trotz: Appliances werden sich weiter verbreiten, darüber sind sich die Experten aufgrund der unbestreitbaren Vorteile einig. Damit werden sich die traditionellen Wege der Softwaredistribution entscheidend ändern: Je stärker sich das Blackbox-Prinzip bei einzelnen Lösungen durchsetzt, desto häufiger werden Lösungsanbieter künftig direkt mit den Herstellern von Hardware oder Standard-Appliances sprechen müssen, statt sich direkt an Kunden wenden zu können. Denn die können im Zweifelsfall mit einzelnen Lösungsmodulen gar nichts mehr anfangen, wenn sie nicht in die von Appliances geprägten Infrastrukturen passen.

Das ist allerdings ein Distributionsmodell, das sich auch anderweitig durchzusetzen beginnt. Die wachsende Zahl von App-Stores im Mobility-Markt lebt genau von diesem Prinzip. Auch hier kommunizieren die Anbieter zunächst mit dem Hardwarelieferanten. "Für den breiteren Markt ist das eher eine Chance", kommentiert HP-Experte Schaller die Entwicklung. "Wenn es standardisierte Plattformen gibt, ist es sehr viel leichter, Software in den Markt zu bringen." Zudem sei es für die Vendoren nützlich, wenn sie als Zulieferer von Appliances die Marktmacht von HP im Bereich von Server-Technologien, bei Storage-Lösungen und im Vertrieb von Lösungen allgemein nutzen könnten. "Wenn so ein System auf der Appliance läuft, steht den Zulieferern damit prinzipiell ein sehr großer Markt offen."