XML-Datenbank steuert Daimler-LKWs

26.02.2002
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Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

auf den Tamino-Server gespeichert. Zwiener sieht auch Vorteile für die interne Kommunikation der Speditionen. So würden Informationen aus der XML-Datenbank anderen IT-Systemen zugänglich gemacht. Das Rechnungswesen etwa benötigt die Bestätigung für erledigte Aufträge; Daten wie Fahrzeit, Arbeits- und Standzeiten fließen in die Lohnbuchhaltung.

Die Idee für Fleetboard entstand 1998 in der LKW-Entwicklung von Daimler-Chrysler. Für den Fahrzeugtyp Actros entwickelten die Ingenieure ein System zur Betriebsdatenerfassung, heute „Fleetboard Trucking“. Es lieferte technische Informationen für das Fahrzeug-Management, beispielsweise gefahrene Kilometer, Gewichte, Verbrauch oder Wartungsintervalle. In einem zweiten Schritt bezogen die Programmierer Auftrags- und Logistikdaten ein. Diese Funktionen sind in Fleetboard Transporting zusammengefasst.

Von Windows NT auf AIX und Linux

Fleetboard ist im Konzern als selbständiges Profit-Center aufgestellt. Ursprünglich als internes Projekt gestartet, bedient Fleetboard heute fast ausschließlich externe Partner von Daimler-Chrysler. Trucking, Transporting und weitere Anwendungen offeriert der Dienstleister über ein ASP-Modell (ASP = Application Service Providing): Speditionen müssen die Infrastruktur nicht selbst vorhalten, sondern entrichten eine monatliche Gebühr. Hinzu kommen Kosten für die Endgeräte in den Lastwagen, die Daimler-Chrysler ab Werk montiert.

In das Projekt Transporting, das im zweiten Quartal 2000 begann und ein dreiviertel Jahr später abgeschlossen war, habe der Konzern eine knappe Million Euro investiert, erklärt Forcher. Über die Vermarktung an Speditionen rechnen die Verantwortlichen mit einem Breakeven im Jahr 2003. Derzeit setzen etwa 200 Fahrzeugflotten die Transporting-Software ein. Die meisten bestehen aus jeweils fünf bis 100 Fahrzeugen.

Forcher plant bereits die zweite Generation der Telematik-Zentrale. Damit verbunden sind größere Veränderungen in der IT-Infrastruktur: So werde Fleetboard seine Serverlandschaft komplett auf AIX-basierende Hardware und Software umstellen. Gegenwärtig betreiben die Stuttgarter Datenbank, XML-Server und Kommunikations-Server noch unter Windows NT 4.0.