Witt: Die Katalogproduktion im Griff

07.08.2003
Von Jan Ebell

Keine Trennung zwischen Fach- und DV-Bereich

Mit dem Einsatz von Innovator im Jahre 2000 sollte ein umfassendes Prozess-Management etabliert werden, welches eine konsistente Übernahme der fachlichen Vorgaben in die komplexe Entwicklungsumgebung bei Witt Weiden ermöglicht.

Die rein visuelle Modellierung ist hierfür nicht geeignet, denn die Erfahrung zeigte, dass Anforderungen nicht oder nur unvollständig in die technische Umsetzung zu übertragen waren. Durch Verwenden der eindeutig verständlichen Standard-Notation UML bereits in der Prozessmodellierung überwand man die Trennung zwischen der Geschäftsprozess- und Systemmodellierung. Unterschiedliche Prozesse einer Prozesskette, wie etwa die marktbedingte Preisänderung eines Produktes im Ausland, werden nun gemeinsam von Fachverantwortlichen und Systemarchitekten live am Bildschirm modelliert. Diese Arbeiten erfolgen auf dem Online-Repository von Innovator, welches sicherstellt, dass alle Projektbeteiligten in allen Bereichen und allen Phasen des Projektes auf dem gleichen Entwicklungsstand agieren. Eine Arbeitsweise, die sowohl in den Fachabteilungen, wie auch bei den Softwarespezialisten schnell akzeptiert wurde.

Die Verfeinerung der Prozesse bis zur Implementierung erfolgt konsistent bis in die Entwicklungsumgebung des Unternehmens. Wegen der sehr differenzierten Aufgabenstellungen sind hier verschiedene Werkzeuge mit hohem Spezialisierungsgrad im Einsatz, zum Beispiel Powerbuilder und Borlands Jbuilder für Java. Die bestehenden Applikationen wurden zu einem hohen Grad wiederverwendet und in eine neue mit modernen objektorientierten Methoden entwickelte Anwendungslandschaft integriert.

Parallel hierzu wurden bereits modellierte Prozesse verfeinert und weitere Optimierungsmöglichkeiten lokalisiert. Mit einem Re-Engineering bestehender Assetts wurden Sub-Prozesse sichtbar gemacht und Integrationspotenziale identifiziert. Außerdem nahm man eine Analyse und eine Designoptimierung der Legacy-Anwendungen vor und realisierte die Bereitstellung von Daten aus einer zentralen Datenbank. Die horizontale Zusammenführung dieser Daten in einer Oracle 8i UDB in der ersten Phase des Projektes war bereits ein großer Sprung.

Die Konsolidierung der Daten- und Applikationsbasis vereinfachte die Aktualisierung der Kataloginformationen und senkte die Fehlerquote bei Änderungen der Informationen dramatisch. Zusätzlich implementierte man ein dynamisches Änderungs-Management, mit dem sich nun Katalogvarianten noch schneller und effizienter produzieren lassen.