CW: Mit Iona und Mindreef hat Progress in jüngster Zeit zwei weitere SOA-Spezialisten übernommen. Welche Strategie steckt dahinter?
Alsop: Wir wollen unsere SOA-Produktpalette weiter ausbauen. Mindreef beispielsweise ergänzt unsere bestehende Actional-Familie für SOA-Governance. Bei Iona ging es nicht nur um Technologien, sondern auch um erfahrene Mitarbeiter und Kunden.
CW: Bisher ist Progress vor allem im amerikanischen Markt bekannt. Wollen Sie ihre Aktivitäten auch in Europa und im deutschsprachigen Markt verstärken?
Alsop: Iona mit Hauptsitz in Irland stärkt auf jeden Fall unsere Präsenz in Europa.
CW: Werden Sie im Zuge der Übernahmen auch Stellen abbauen?
Alsop: Das müssen wir. Ein Grund für die Konsolidierung in der Branche besteht ja darin, dass viele Anbieter effizienter arbeiten müssen.
CW: Wie kann Progress als mittelgroßer Player gegen die großen SOA-Stack-Anbieter vom Schlage IBM oder Oracle bestehen?
Alsop: Es muss einen neutralen Anbieter im Markt geben, der sozusagen die Rolle der Schweiz übernimmt. Wer als Kunde von IBM oder Oracle kauft kann nicht unbedingt davon ausgehen, dass sich deren Produkte gut mit Systemen konkurrierender Hersteller integrieren lassen. Diese Anbieter werden immer bestrebt sein, nicht nur ihre SOA-Tools sondern möglichst auch viele ihrer anderen Produkte zu verkaufen (siehe auch: SOA-Tools von IBM und SAP im Vergleich). Wir sehen deshalb eine Chance für einen unabhängigen Anbieter, der eine kritische Masse erreicht und eine komplette Produktpalette aufgebaut hat.
CW: Die Darmstädter Software AG argumentiert ganz ähnlich und behauptet, der einzige neutrale SOA-Anbieter zu sein. Was sagen Sie dazu?