AWS-CISO Stephen Schmidt

"Wir setzen keine SLAs auf, die nur gut aussehen"

09.05.2013
Von 


Simon Hülsbömer betreut als Senior Research Manager Studienprojekte in der Marktforschung von CIO, CSO und COMPUTERWOCHE. Zuvor entwickelte er Executive-Weiterbildungen und war rund zehn Jahre lang als (leitender) Redakteur tätig. Hier zeichnete er u.a. für die Themen IT-Sicherheit und Datenschutz verantwortlich.

IT-Abteilungen müssen effizienter werden

CW: Wir beobachten, dass es zunehmend die Fachabteilungen sind, die an der IT-Abteilung vorbei Services aus der Cloud einkaufen und nutzen. Wie schätzen Sie diesen Trend ein?

SCHMIDT: Unsere Kunden werden immer den effizientesten Weg finden, ihr Geschäft am Laufen zu halten. Wir sprechen viel mit den IT-Abteilungen in den Unternehmen, um ihnen klarzumachen, was die Fachabteilungen - ihre "internen Kunden" - mit AWS eigentlich tun. Wir wollen den IT-Abteilungen helfen, wieder effizienter zu werden.

CW: Um noch einmal auf Ihre Partnerunternehmen zurückzukommen - plant AWS, beispielsweise Security-Services demnächst auch selbst anzubieten?

SCHMIDT: Unsere Kunden entscheiden, was wir entwickeln. Derzeit besteht kein Bedarf an solchen Services, weil die Kunden bereits feste Produkte haben, die sie auch in der Cloud weiterbenutzen möchten. Das gilt übrigens auch für Datenbank-Software von IBM, Oracle oder MySQL, die wir über AWS unterstützen - die meisten davon ebenfalls als stundenbasierte Services.

CW: Abschließende Frage - wie sieht ein typischer Arbeitstag im Leben des Stephen Schmidt aus?

SCHMIDT: Jeder Morgen beginnt mit der Analyse von Metriken. Amazon ist ein extrem metrikorientiertes Unternehmen, wir beobachten sehr genau das Verhalten innerhalb unserer direkten Umgebung - sowohl auf Seiten der Technik als auch des Personals. Ich schaue mir genau an, wie wir performen. Wie funktionieren die einzelnen Services, wie die IT-Mitarbeiter? Anschließend geht es an die strategische Entwicklung neuer Features. Das ist auch der Grund, warum ich bei AWS arbeite - um neue Dinge zu kreieren, neue Software und neue Services zu entwickeln. Wir "Amazonians" bewegen uns in komplett neuen Gefilden innerhalb der IT-Branche. Das ist das Spannendste.

Über Stephen Schmidt

Foto: AWS

Bevor er zu Amazon kam, arbeitete Stephen Schmidt zehn Jahre lang in verschiedenen Positionen für das FBI, die bundespolizeiliche Ermittlungsbehörde der US-Justiz. Er leitete dort unter anderem eine Einheit, die Fälle von unerlaubtem Eindringen in IT-Systeme untersuchte. Bei AWS war er zunächst für den Aufbau einer Virtual Private Cloud zuständig, bevor er vor rund zwei Jahren zum CISO aufstieg.