Wie kommt die IT-Kompetenz in den Vorstand?

14.04.2004
Von Katharina Friedmann

Wo die IT nicht im Vorstand verankert ist, gewinnt für den Technikverantwortlichen anderweitig vorhandenes IT-Know-how an der Firmenspitze an Relevanz: Nur dann kann er seine zunehmend strategischen Aufgaben wahrnehmen. Welche Bedeutung IT-Chefs dem beimessen, zeigt sich etwa am Beispiel von Torsten Niemitz, CIO der Nordzucker AG: Ihn hat nicht zuletzt technische Kompetenz im Topmanagement dazu bewogen, seinem vorherigen Brötchengeber den Rücken zu kehren und sich dem IT-versierten Zuckerproduzenten anzuschließen (siehe www.computerwoche.de/go/59658).

Um die technische Fachkompetenz auf Vorstandsebene ist es hierzulande nicht immer gut bestellt. Trotz diesbezüglicher Defizite existieren teilweise alternative Organisationsstrukturen, die hiesigen IT-Chefs weitreichende Einflussmöglichkeiten bieten.

"Heute läuft ohne Informatik praktisch nichts mehr - bis hin zu den Prozessen. In strategische Unternehmensentscheidungen müssen deshalb auch stets die mit dem Einsatz von IT verbundenen Effekte und Konsequenzen einfließen", begründet Dieter Geile, als CIO der Sartorius AG direkt an den Vorstand angebunden, die Notwendigkeit eines technischen Grundverständnisses auf Topmanagement-Ebene. Letzteres wird seines Erachtens vom Gros der Führungskräfte noch zu wenig bedacht. Gegen die nicht zuletzt auch im eigenen Unternehmen spürbaren Wissenslücken geht der CIO des Biotechnologie-Zulieferers und Mechatronik-Herstellers indes beherzt vor: "Ich arbeite permanent daran, Vorstand und Management in Richtung Informatik besser zu informieren, und plane hierzu regelmäßige Übersichts-Workshops."

Einbindung in Geschäftsstrategie