Wie kommt die IT-Kompetenz in den Vorstand?

14.04.2004
Von Katharina Friedmann

Als "fundiertes Basiswissen" bezeichnet Robert Pfeifer, Hauptabteilungsleiter Organisation und Datenverarbeitung bei der Bausparkasse Mainz, den technologischen Sachverstand des zweiköpfigen Unternehmensvorstands. "Natürlich ist der Umgang mit PC oder Laptop vertraut und damit eine Affinität zum Thema IT vorhanden", erklärt der Technikverantwortliche. Dieses IT-Wissen lasse sich jedoch nicht in jeder Hinsicht auf die Gesamtorganisation übertragen und versetze die Vorstände nicht in die Lage, die zusätzlichen Risiken oder Aufwände eigenständig einzuschätzen. Daraus erwächst dem DV-Verantwortlichen, der an das Vorstandsressort "Betrieb und Controlling" berichtet, jedoch kein ernsthaftes Problem: Als oberste Anlaufstelle in Sachen Technik entwickelt er die IT-Strategie der Bausparkasse weitgehend in Eigenregie, bevor er sie mit dem Vorstand abstimmt. "Bei dieser Vorgehensweise ist Transparenz natürlich das oberste Gebot", so Pfeifer.

Dass die personifizierte IT-Kompetenz in Form eines IT-Experten im obersten Führungsgremium Vorteile mit sich bringt, ist unbestritten. "Auf diese Weise spielen der CIO und sein Wissen zu einem sehr frühen Zeitpunkt eine vollwertige Rolle bei der Entwicklung der Geschäftsstrategie", argumentiert Gartner-Analyst Mahoney. Nur so lasse sich die Technik einschließlich ihrer Möglichkeiten und Risiken organisch mit dem Strategieschaffungsprozess des Unternehmens verweben. "Befindet sich der CIO außerhalb dieses Gremiums, hinkt die IT immer einen Schritt hinterher, während das restliche Unternehmen nicht genügend Einblicke in den geschäftsstrategischen Wert der Technik erhält", resümiert der IT-Management-Experte.

Stellung der IT ist branchenabhängig