Weiterbildung mal ganz anders

Wie HP seine Mitarbeiter fördert

05.05.2008

Selbst kochen gehörte zum Programm

Einmal im Quartal traf sich die Gruppe je für zwei intensive Kurstage im Odenwaldinstitut. Nach der persönlichen Standortbestimmung folgten Selbst-Marketing, Networking und Leadership.

Der ungewöhnliche Seminarort und das Programm waren als Auszeit für die Teilnehmer geplant. "Die Persönlichkeitsentwicklung stand im Vordergrund. Wir wollten die Kollegen immer wieder überraschen mit unserem Angebot und so zum Nachdenken anregen", erzählt Neumann über das Konzept. Besonders staunten die Berater darüber, dass sie ihr Frühstück und Abendessen selbst zubereiten mussten. Gerade für Menschen, die während der Woche meist in Hotels mit Rundum-Service leben, war das eine neue Erfahrung. "Wir haben das in der Gruppe gut organisiert. Wer morgens länger zum Aufwachen brauchte, durfte die Teller abräumen und musste nicht den Frühstückstisch decken", skizziert der Leipziger Wirtschaftsinformatiker Jens Klotsche die von den Beratern schnell erarbeitete Strategie. Selbst an die zwei Handy-freien Tage gewöhnte sich die Gruppe rasch.

Die Module

  • Entwicklung: Die persönliche Lebensplanung, Ziele und Karriere standen im Mittelpunkt des ersten Seminars. Außerdem ging es um die Frage nach den persönlichen Stärken.

  • Selbst-Marketing: "Den Schritt ins Rampenlicht wagen" war das Motto des zweiten Moduls. Die herausgearbeiteten Stärken und Ziele galt es jetzt erfolgreich zu vermarkten.

  • Networking: Kontakte helfen, persönliche und berufliche Ziele zu erreichen. Wie es um das eigene Netzwerk bestellt ist und wie es sich erfolgreich weiter knüpfen lässt, beschäftigte die Teilnehmer im dritten Modul.

  • Leadership: Der eigene Anspruch als Führungskraft sowie die Bewältigung von konkreten Aufgaben und Herausforderungen bildeten die Schwerpunkte des letzten Trainingszyklus.

Das Talent-Team hatte Massoth mit seinen Managern ausgewählt. Die Teilnehmer sollten das Potenzial für Führungsaufgaben mitbringen, allerdings noch keine Leitungsposition innehaben. Die meisten waren zwischen Mitte 20 und Mitte 30 und hatten bereits drei bis vier Jahre für HP gearbeitet. "Ich war überrascht, dass ich zu den Teilnehmern gehörte", erzählt Arne Firjahn. "Hamburg ist eine kleine Organisation, und ich bin viel unterwegs." Der heute 40-jährige Physiker begann im Jahr 2000 seine Karriere bei Compaq, nachdem er an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main promoviert und fünf Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter geforscht hatte. Der erste Teil des Talent-Management-Programms war für den Naturwissenschaftler ungewöhnlich. "Es hat mich Überwindung gekostet, persönliche Dinge offenzulegen. Doch die gute Atmosphäre und die Vertrauensbasis innerhalb der Gruppe haben mir diesen Schritt erleichert."Abge