Weiterbildung mal ganz anders

Wie HP seine Mitarbeiter fördert

05.05.2008

Anstoß zum nächsten Karriereschritt

Entscheidend für den Erfolg war auch die Zeit zwischen den einzelnen Modulen. Die Berater konnten das Erlernte unmittelbar in ihrem Arbeitsalltag anwenden. "Schon während der Seminare war deutlich zu spüren, wie sich die Teilnehmer veränderten. Bei einigen hatte ich den Eindruck, sie haben einen Schalter umgelegt, wurden mutiger, selbstbewusster und trauten sich mehr zu", schildert Neumann seine Beobachtung. Zusammen mit dem Trainer nahm Massoth an jeder Veranstaltung im Odenwald teil, stand für Fragen und Anliegen zur Verfügung, gab Feedback, wenn die Teilnehmer das wünschten und ermutigte sie, sich bietende Karriereoptionen innerhalb von HP zu ergreifen. Jens Klotsche bewarb sich noch während des Programms für eine neue Position als Solution Architect. Auch Beate Schiler nutzte die Chance und wagte nach dem zweiten Modul einen Karriereschritt. Heute arbeitet sie als Lead Solution Consultant.

Auch Arne Firjahn ergriff die Initiative. "Ohne das Seminar hätte ich vermutlich diesen Karriereschritt nicht gemacht", so der Lead Solution Consultant. Zwischen den Treffen im Odenwald konnten sich die Teilnehmer für ein Mentoring bewerben, um ihr Kontaktnetz auszubauen und Themen aus einem anderen Blickwinkel zu diskutieren. Die Mentoren kamen aus anderen Unternehmensbereichen und Hierarchiestufen. Viele Teilnehmer wünschten sich jemanden mit einem bestimmten fachlichen Schwerpunkt. "Entscheidend an einem erfolgreichen Mentoring-Duo ist aber, dass die Chemie zwischen den beiden stimmt", meint Neumann.

Viele profitierten besonders von den Modulen Networking und Selbst-Marketing. "Eigene Ziele erkennen sowie Selbst-Marketing und Networking innerhalb von HP sind sehr wichtige Themen für mich. Das wurde mir während des Seminars klar. Vorher habe ich mich zu stark auf fachliche Themen konzentriert", gibt Firjahn zu. Mittlerweile weiß er, dass er sich um den internen Vertrieb seiner Ideen und Projekte kümmern, Netzwerke über Abteilungsgrenzen hinweg knüpfen und pflegen muss. Auch der 32-jährige Klotsche packt das Thema "Networking" heute ganz anders an: "Mir wurde klar, dass zu einem guten Netzwerk nicht nur befreundete Kollegen gehören sollten."

Führen heißt andere motivieren

Inzwischen hat der Arbeitsalltag die Teilnehmer wieder eingeholt. Doch in ihren neuen Führungsaufgaben profitieren alle vom Talent-Management-Programm. Vor allem das vierte Modul "Leadership - Führen in stürmischen Zeiten" lieferte viele Tipps und Werkzeuge für die tägliche Arbeit. "Mich hat beeindruckt, dass Leadership heißt, andere zu Höchstleistungen zu motivieren", erklärt Beate Schiler. Sie und ihre Kollegen kennen die Klippen, die sie besser umschiffen sollten. "Die Worte des Chefs werden meist auf die Goldwaage gelegt", so Schiler. "Außerdem weiß ich, dass manche Mitarbeiter Aufgaben gern an die Führungskraft zurückdelegieren, besonders wenn es eine Frau ist." Doch gegen solche Tricks ist Schiler gefeit. "Ich erlebe meine Aufgabe bewusster und fühle mich besser vorbereitet, da ich Ansatzpunkte kennen, um die Probleme zu lösen."

Zwar gebe es durchaus die Gefahr, in alte Verhaltensweisen zurückzufallen, doch dagegen fühlen sich die meisten gewappnet. "Ich reflektiere häufiger mein Tun und frage mich, ob ich in einer Situation reagiere oder agiere", fasst Klotsche zusammen. "Ich bin heute aufgeschlossener", gibt Firjahn unumwunden zu. Nach dem erfolgreichen ersten Talent-Management-Programm freuen sich die HP-Manager, dass ihr Konzept den gewünschten Erfolg hatte. Inzwischen treffen sich neue Talente regelmäßig im Odenwald. (am)