Wie Firmen Bewerbern auf den Zahn fühlen

26.08.2004
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Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Auch der Hannoveraner IT-Dienstleister IS Energy hat seinen Einstellungsprozess neu strukturiert und im vergangenen Jahr aus 10 000 Bewerbungen 135 neue Mitarbeiter eingestellt. Als Recruiting-Chef gleicht Thomas Schafft zuerst ab, ob sich die Anforderungen der spezifischen Stelle mit den Angaben in Lebenslauf und Anschreiben decken. Arbeitszeugnisse liest er nur bei interessanten Kandidaten, deren Unterlagen er an die Fachabteilungen weiterleitet. "Für Positionen im Vertrieb gehen sehr viele Bewerbungen ein, so dass von 100 Stück nur 20 Prozent an die Fachabteilung weitergeleitet und fünf Prozent zum Vorstellungsgespräch eingeladen werden. Suchen wir aber erfahrene Berater für das SAP-Modul ISU (Industrie Solutions Utilities, Energiedaten-Management), sind wir froh über jede Bewerbung, die wir bekommen", erklärt Schafft.

Je nach Stelle erwarten die Bewerber bei IS Energy bis zu drei Vorstellungsrunden vor Vertretern aus Personal- und Fachabteilungen sowie unter Umständen der Geschäftsführung. Hier sollten sie vor allem zeigen, dass sie sich mit dem Unternehmen und der Position bereits auseinander gesetzt haben. "Wenn jemand sagt, dass er unsere Website gelesen hat, sollte es auch so sein", unterstreicht Schafft. Auch die Frage, was man über IS Energy weiß, sollte nicht nur mit dem Stichwort "IT-Dienstleister im Energieumfeld" beantwortet werden. Vor dem ersten Bewerbungsgespräch bekommen die Kandidaten ein bis zwei technische Aufgaben zugeschickt, deren Lösung sie dann präsentieren sollen. Ein Aspirant auf eine Stelle im Support findet in den Gesprächen auch schon mal einen Laptop vor, auf dem er einen Systemfehler beheben muss.