Wie Firmen Bewerber auf ihre Websites locken

19.09.2005
Von 
Ingrid Weidner arbeitet als freie Journalistin in München.
Viele Unternehmen putzen ihre Karriereseiten hübsch heraus, um talentierte Stellensuchende anzulocken. Einigen gelingt die Eigenwerbung besonders gut.

Hier lesen Sie ...

  • wie Firmen Jobsuchende auf ihre Websites locken;

  • welches Design und Funktionen ansprechend auf Bewerber wirken und was sie von den Karriereseiten er-warten;

  • welche Unternehmen besonders gut auf diese Wünsche eingehen.

Unternehmen investieren inzwischen viel Zeit und Geld, um ihre Karriereseiten im Netz attraktiv zu gestalten. Schließlich wollen sie auf diese Weise talentierte Interessenten dazu bewegen, sich auf ihre Stellenausschreibungen zu bewerben. Selbst namhaften Unternehmen gelingt das nicht immer, wie das neue Ranking der Stockholmer Marktforscher von Potentialpark zeigt. Dagegen wurden Firmen belohnt, die sich ausführlich mit E-Recruitment beschäftigen. Zu den Aufsteigern gegenüber dem letzten Jahr zählt auch der diesjährige Gewinner, die Boston Consulting Group (BCG). Das Beratungsunternehmen verbesserte sich nach einer Komplettrenovierung um 44 Plätze. "Unser Webauftritt war nicht mehr zeitgemäß", begründet Geschäftsführer Just Schürmann das Redesign. "Wir haben uns für eine assoziative Navigationslogik entschieden, da Querdenker in unserer Strategieberatung eine große Rolle spielen."

Just Schürmann, BCG: "Unser Webauftritt war nicht mehr zeitgemäß."
Just Schürmann, BCG: "Unser Webauftritt war nicht mehr zeitgemäß."

Den Besuchern des Karrierebereichs stehen vielfältige Informationswege zu Unternehmen, Jobangeboten und Bewerbungsprocedere offen. Viel positive Resonanz gab es beispielsweise für einen virtuellen Ordner, in den während des Surfens Informationen abgelegt werden können, um sich das Gesammelte dann im Überblick anzusehen und bei Bedarf auszudrucken. Ein weiteres Markenzeichen der BCG-Seiten ist die Personalisierung: Bewerber können sich Karrierewege von Mitarbeitern und Führungskräften innerhalb des Unternehmens ansehen, andere stehen für Fragen zur Bewerbung oder zu den Anforderungen bereit. Auch exemplarische Schritte eines typischen Vorstellungsgesprächs oder Fallstudien aus dem Alltag von Beratern finden sich auf der Website. "Da sich bei uns viele Nicht-Betriebswirte bewerben, ist es besonders wichtig, exemplarische Lebensläufe und Karriereperspektiven für unterschiedliche Fachrichtungen von der Historikerin bis zum Ingenieur aufzuzeigen", erläutert Schürmann.