Wie die Commerzbank ihre Bargeldversorgung regelt

07.11.2001
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Durch die Aufbereitung historischer Daten und eine softwaregestützte Auswertung lassen sich auch die Muster kleinerer Schwankungen erkennen, kommunizieren und in entsprechende Vorgänge umsetzen.

Da es kein Cash-Management-System mit der erforderlichen Funktionalität - etwa der Einbindung des Transportlogistikers und der Filialen im Intranet - am Markt gab, entschloss sich die Bank, selbst etwas zu entwickeln. Dazu holte sie den Heidelberger Dienstleister Info Ware GmbH ins Boot, mit dem sie zuvor schon erfolgreich kooperiert hatte. Gemeinsam mit Info Ware entschied sich das Geldhaus für den Einsatz der Analyse- und Auswertungswerkzeuge von SAS Institute.

Aus der hierzulande ebenfalls in Heidelberg angesiedelten Softwareschmiede stammt beispielsweise die Data-Warehouse-Software, die alle für die Wertelogistik benötigten Daten aus den operativen Systemen zusammenzieht. Ebenfalls von SAS entwickelte Auswertungs-Tools verdichten die Daten zu verwertbaren Informationen und bereiten sie für die Übermittlung auf.

Zwischen das Host-gestützte Warehouse und die auf einem eigenen Server laufenden Analysewerkzeuge ist ein „SAS-Daten-Server“ geschaltet, der die von den Batch-Systemen der Mainframe-Infrastruktur beziehungsweise von den Geldausgabeautomaten übermittelten Anwendungsdaten sammelt und auf den Cobacash-Datenbank-Server leitet. Welche Filiale braucht wann wie viel Bargeld? - Die SAS-Werkzeuge auf dem Applikations-Server suchen die Antwort auf diese Frage und formulieren die entsprechenden Vorschläge, um sie dann an einen Web-Server weiterzureichen.

Wegen der besseren Wartbarkeit sind alle für Cobacash genutzten Server von anderen Intranet-Applikationen abgeschirmt. Auf diese Weise lassen sich auch die notwendigerweise restriktiv gehandhabten Zugangsberechtigungen besser kontrollieren. Ausfallsicherheit ist der Grund, weshalb Web-, Applikations- und Datenbank-Server jeweils auf zwei Rechenzentren in Frankfurt und Kelsterbach verteilt und dort redundant ausgelegt sind.

Die Nutzer greifen über einen Browser auf die Bestellvorschläge zu. Dank der Scripting-Technik und eines auf dem Applikations-Server installierten Load-Managers wird das Netz nicht mehr als notwendig ausgelastet