Wie die Commerzbank ihre Bargeldversorgung regelt

07.11.2001
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Um ihre Inlandsfilialen möglichst kostengünstig mit Münzen und Scheinen zu versorgen, nutzt die Commerzbank seit einigen Monaten ein Intranet-basierendes Bedarfsanalyse- und -anforderungssystem. Es ermöglicht eine exaktere Vorhersage des Bedarfs und einen darauf abgestimmten, effizienten Bestellprozess.

Die Geldautomaten beziehungsweise Kassen einer bestimmten Filiale ein einziges Mal mit neuem Bargeldvorrat auszustatten kostet die Commerzbank 50 bis 140 Mark. Soll ein Geldautomat beliefert werden, so holt der Mitarbeiter des Logistikdienstleisters bei der Landeszentralbank die vorab bestellten Beträge ab und befüllt die Geldkassette, die er dann zur jeweiligen Commerzbank-Niederlassung fährt und gegen den in Gebrauch befindlichen Behälter austauscht - ohne sich darum zu kümmern, ob dort nur ein paar Scheine fehlen oder die Ressourcen völlig erschöpft sind.

Letzteres sollte nach Möglichkeit nicht vorkommen: Wenn jemand, der dringend Bares benötigt, eine Filiale ansteuert, dort aber leer ausgeht, trägt das nicht unbedingt zur Kundenbindung bei. Andererseits ist die Geldversorgung der 840 über die Republik verteilten Filialen mit ihren Kassen und den rund 1.000 Ausgabeautomaten durchaus ein Kostenfaktor.

"Cobacash" steuert die Prozesse

Sinnvoll ist es also, die Geldkassetten so oft wie nötig, aber so selten wie möglich auszutauschen. Oder anders ausgedrückt: Die Filialen sollten mit der jeweils idealen Bargeldmenge ausgestattet sein.

Genau dazu dient die Software „Cobacash“. Unter diesem Kürzel startete die Commerzbank vor etwa anderthalb Jahren ein Projekt, das darauf abzielte, ein Tool zur operativen Bestellabwicklung sowie zur Bestands- und Lieferkostenoptimierung bei der Bargeldversorgung im gesamten Bundesgebiet hervorzubringen. Seit April dieses Jahres läuft das System im Echtbetrieb.