Viele IT-Unternehmen haben sich als gute Arbeitgeber einen Namen gemacht: Branchengrößen wie Google stehen regelmäßig weit oben auf der Wunschliste von Studenten. Dieses Bild bestätigen auch zahlreiche Arbeitgeber-Wettbewerbe. So befinden sich beispielsweise zwölf IT-Unternehmen unter den Top-20 des Wettbewerbs "Deutschlands beste Arbeitgeber". Die ersten vier Plätze sind sogar vollständig in der Hand der ITler. Das gute Abschneiden kommt nicht von ungefähr: Die Mehrheit der Betriebe hat selbst in der Krise und bei historischen Umsatzeinbrüchen viel Aufmerksamkeit, Zeit und Geld in ihre Mitarbeiter investiert. Aus gutem Grund, denn qualifiziertes Personal ist knapp und entwickelt sich immer mehr zu einem Top-Wettbewerbsfaktor. Zurzeit kämpft jedes zweite IT-Unternehmen in Deutschland mit einem Fachkräftemangel. Die Stellen von rund 20.000 IT-Experten sind unbesetzt, so der IT-Branchenverband Bitkom.
- Siemens
Vor einigen Jahren war Siemens noch der Traumarbeitgeber für den IT-Nachwuchs. Nach massivem Stellenabbau im IT- und TK-Bereich nur noch Rang 8 für den Konzern. - Brigitte Hirl-Höfer, Microsoft Deutschland
Die Personalchefin muss sich keine Sorgen machen: Der Softwarehersteller behauptet seit Jahren seinen Platz unter den beliebtesten Arbeitgebern (Platz 7). - Der iMac von Apple
Auch Apple fällt durch seine Produkte auf. Der Mac-Hersteller verbessert sich von Platz 8 auf Platz 4. - Blizzard Entertainment: World War Craft
Neueinsteiger Blizzard Entertainment landet auf Anhieb auf Platz Vier und belegt damit die große Anziehungskraft der Spieleindustrie auf junge Absolventen. - Die SAP Zentrale Campus Walldorf
Die Softwareschmiede SAP verliert weiterhin: Nachdem die Walldorfer in den vergangenen Jahren Platz eins und zwei belegt hatten, müssen sie sich nun wieder mit dem zweiten Platz begnügen. - Christoph Grandpierre, IBM
Christoph Grandpierre ist Personalgeschäftsführer von IBM und kümmert sich wie auf der CeBIT selbst um die Bewerber. Mit Erfolg: das größte IT-Unternehmen der Welt verbessert sich von Platz drei auf Platz zwei in diesem Jahr. - Google Microkitchen
And the winner is...erneut Google. Der Suchmaschinenbetreiber besticht auch dieses Jahr nicht nur durch ungewöhnliche Niederlassungen wie hier in Zürich,.... - Google Meeting Informal
...sondern auch durch Innovation. Die Mitarbeiter dürfen ein Fünftel ihrer Arbeitszeit kreativ sein und wie hier in der Hängeschaukel neuen Ideen nachhängen.
Kleinere Betriebe müssen auf sich aufmerksam machen
Durch die Angebotslücke auf dem Arbeitsmarkt stehen IT-Unternehmen unter starkem Druck, neue kluge Köpfe anzuziehen. Vergleichsweise einfach haben es dabei noch größere Häuser. Sie sind durch ihre Marke bei Bewerbern in der Regel bekannt und deshalb als potenzieller Arbeitgeber beliebt. "Es gibt aber auch viele unbekannte, kleine IT-Betriebe. Für sie ist es besonders wichtig, aus der Masse hervorzustechen", sagt Professor Werner Sarges, Initiator des Wettbewerbs "Hamburgs beste Arbeitgeber". Immer mehr Unternehmen nutzen deshalb die Möglichkeit, an einem Arbeitgeber-Wettbewerb teilzunehmen und sich darüber mit anderen IT-Betrieben zu messen. Die bestplatzierten erhalten ein Gütesiegel und können sich damit in der Öffentlichkeit als guter Arbeiter präsentieren. "Das macht potenzielle Bewerber aufmerksam und erleichtert den Unternehmen so den Zugang zu Spitzenkräften", erklärt Sarges.
Kontakt zum Nachwuchs knüpfen - frühzeitig
Gleichzeitig suchen IT-Unternehmen verstärkt die Nähe zu Hochschulen, um den Nachwuchs zu fördern und frühzeitig mit ihm in Kontakt zu treten. In Hamburg haben beispielsweise mehrere Betriebe mit der Universität und der Handelskammer gemeinsam einen neuen Masterstudiengang ins Leben gerufen. "IT-Management und Consulting" startet zum kommenden Wintersemester.
Laut Informatik-Professorin Ingrid Schirmer unterstützen die Förderer den Studiengang nicht nur finanziell: "Gleichzeitig spielt der Dialog mit den Unternehmen eine wichtige Rolle, um Anforderungen und Erfahrungen aus der Praxis in der Ausbildung zu berücksichtigen." Durch Praktika und Projekte ermöglichen die Firmen den Studierenden Einblicke in komplexe Fragestellungen rund um den Einsatz von IT-Innovationen. Gemeinsames Ziel von Wirtschaft und Wissenschaft ist es, die Fach- und Führungskräfte von morgen bestmöglich auf eine IT-Karriere vorzubereiten. Ingrid Schirmer hofft, dem Personalmangel in der Metropolregion dadurch entgegenzusteuern. "Wir wollen mit dem Studiengang High Potentials nach Hamburg holen", sagt sie.