Employer Branding Akademie

So werden Sie ein attraktiver Arbeitgeber

09.03.2010
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Die Deutsche Employer Branding Akadiemie hat die Initiative "Attraktiver Arbeitgeber KMU" ins Leben gerufen. Sie will kleinen und mittelständischen Betrieben helfen, sich als Arbeitgeber attraktiver und wettbewerbsfähiger zu positionieren.

Lange galt in Deutschland die Devise, dass nur Unternehmen mit bekannten Namen und Produkten als attraktive Arbeitgeber bekannt werden können. Häufig hieß es, Instrumente wie das in den Personalabteilungen gepriesene Employer Branding stünden nur den "Großen" zur Verfügung. Den gegenteiligen Beweis tritt jetzt die Initiative "Attraktiver Arbeitgeber KMU" an. Sie möchte kleine und mittelständischen Unternehmen (KMU) in den Regionen Vorteile im Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte verschaffen, Starthilfe zur Verbesserung ihrer Arbeitgeberqualität geben und Wege zeigen, wie auch sie eine wettbewerbsfähige Arbeitgebermarke werden können.

Tipps zur Bestimmung der eigenen Arbeitgebermarke

Die Initiatoren haben in Zusammenarbeit mit etwa vierzig Betrieben erstmals in Deutschland Lösungen und Modelle entwickelt, die KMU als Arbeitgeber wettbewerbsfähiger machen. Den Auftakt bildet eine kostenlose Starthilfe, die KMU-Betriebe an die Themen Arbeitgeberattraktivität und Employer Branding heranführt und ihnen eine eigene Standortbestimmung ermöglicht sowie Praxistipps für den weiteren Weg gibt.

Starthilfe durch die Employer Branding Akademie

Die Starthilfe wurde im Berliner Forschungslabor der Deutschen Employer Branding Akademie entwickelt - gemeinsam mit etwa 40 KMU-Betrieben, dem Bundesverband Mittelständische Wirtschaft (BVMW), der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA), der KnewLedge-Initiative des österreichischen Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend und Professor Thomas Behrends von der Universität Flensburg. Die Starthilfe ist exklusiv bei der Deutschen Employer Branding Akademie zu beziehen.

Über die Starthilfe hinaus bietet die Initiative "Attraktiver Arbeitgeber KMU" ein Portfolio aus Basisstrategien, Verfahren und Tools, an deren Entwicklung etwa 40 kleine und mittlere Unternehmen beteiligt waren. Abhängig von der jeweiligen Ausgangs- und Bedarfslage sind unterschiedliche Detailtiefen im Employer- Branding-Prozess erforderlich.

Arbeitgeber präsentieren sich unattraktiv

Über drei Millionen kleine und mittelständische Unternehmen gibt es in Deutschland. Sie stellen über 70 Prozent der Arbeitsplätze und mehr als 80 Prozent aller Ausbildungsplätze. Aber nur selten nutzen KMU ihr Potenzial, um sich als Arbeitgeber optimal zu positionieren. Dabei wird gerade das immer wichtiger. So hängen nach Ansicht von BVMW-Präsident Mario Ohoven von der künftigen Versorgung mit qualifizierten Mitarbeitern Know-how, Innovationskraft und Leistungsfähigkeit der mittelständischen Unternehmen ab. Bislang haben sich aber vorwiegend Großunternehmen auf diese strategische Herausforderung eingestellt und betreiben so genanntes Employer Branding, um sich als "Employer of Choice" zu positionieren.

Employer Branding ist kein Privileg der Konzerne

"Das ist aber kein Privileg der Konzerne", konstatiert DEBA-Geschäftsführer Wolf Reiner Kriegler. "Mit dieser Initiative wollen wir auch das Thema Employer Branding für kleine und mittlere Arbeitgeber endlich gangbar, leistbar und nutzbar machen". Ein weiteres Ergebnis der Initiative ist daher eine Employer-Branding-Lösung, die auf die Bedürfnisse und Ressourcen sowie die besonderen Herausforderungen und Stärken von KMU zugeschnitten ist.

Identifikation der Mitarbeiter stärken

Professor Behrends von der Universität Flensburg hat die Initiative wissenschaftlich begleitet. Er erhofft sich, dass sie das Selbstbewusstsein der Klein- und Mittelbetriebe fördert: "Es wird Zeit, dass die KMU ihre Stärken als Arbeitgeber besser ausspielen, etwa die kurzen Entscheidungswege, eine große Aufgaben-Bandbreite für den Einzelnen oder die größere Nähe zur Unternehmensleitung." Ein auf die spezifischen Bedürfnisse von KMU ausgerichtetes Employer Branding bringt die unternehmensindividuellen Stärken zur Geltung.

So können auch KMU eine attraktive Arbeitgebermarke werden, die die Identifikation der Mitarbeiter stärkt, Bewerber besser orientiert und sich vom Wettbewerb am Arbeitsmarkt abhebt. Für die kleinen und mittleren Arbeitgeber in Deutschland liegt darin eine substanzielle Chance.