Wer bekommt den Zuschlag für Triaton?

15.10.2003
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Außerdem dürften die Verhandlungsführer auf Seiten der Verkäufer den Interessenten in Aussicht stellen, nach und nach das Geschäft mit dem Konzern auszuweiten, da Triaton derzeit nicht sämtliche IT-Leistungen für den Mutterkonzern erbringt. Insbesondere in den USA, wo der Dienstleister nicht präsent ist, könnten sich für den neuen Partner Möglichkeiten ergeben, konzernfremde IT-Dienstleister abzulösen.

Das Thyssenkrupp-Management könnte sich ferner zunutze machen, dass zurzeit einige neue Outsourcer in Deutschland ihre Ambitionen unter Beweis stellen möchten. Cap Gemini Ernst & Young und CSC streben hier schon seit längerem Wachtsum an. "Für uns wäre ein großer Abschluss in Deutschland hilfreich, um die kritische Masse zu erreichen", schilderte Frank Wilden, Business Development Executive bei CSC. Auch Herausforderer HP zeigt sich kämpferisch. "Wir interessieren uns stark für große Outsourcing-Abkommen", kündigte kürzlich Jens Bohlen an, Direktor HP Managed Services in Deutschland.

Für Thyssenkrupp wird es also darum gehen, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis zu erzielen, und gleichzeitig einen zufriedenen und zuverlässigen Partner zu gewinnnen. Anders als beim Novoferm-Verkauf wird der Industriekonzern eine dauerhafte Beziehung zum Triaton-Käufer unterhalten müssen. "Wenn schon zum Start der Beziehung der Partner über sein Limit getrieben wird, dürfte er sich den hohen Kaufpreis im Lauf der langjährigen Partnerschaft in irgendeiner Form wiederholen", nennt Berenberg-Manager Schmucker die Gefahren eines rücksichtslosen Vertragspokers.