Mittelständische Softwareanbieter

Wem kann man noch vertrauen?

31.01.2003
Von von Andrea

An einer Gewinnwarnung für das Gesamtjahr 2002 kam allerdings auch der bayerische ERPAnbieter nicht vorbei. Auch ein Umsatzplus von 38 Prozent auf 53,8 Millionen Euro in den ersten drei Quartalen änderte daran wenig. Die Zuwächse resultieren stark aus Hardwareverkäufen, während das margenstarke Lizenzgeschäft hinter den Erwartungen zurückblieb. SoftM musste sich in der Neun-Monats-Bilanz mit einem Gewinn von 110 000 Euro begnügen.

Lizenzgeschäft läuft mäßig

Konkurrent Infor in Friedrichsthal bekam im gleichen Zeitraum die Investitionszurückhaltung schmerzhafter zu spüren. Die Einnahmen lagen mit 53,8 Millionen Euro lediglich auf Vorjahresniveau. Infor-Chef Joachim Hertel gibt außerdem zu: „Wir sind mit der Rentabilität nicht zufrieden.“ Zusätzlich überraschte der ERP-Anbieter die Investoren bei der Vorlage der Neun-Monats-Zahlen mit hohen Wertberichtigungen. Unterm Strich kletterte der Vorsteuerverlust auf 14,1 Millionen Euro. Um die wirtschaftliche Solidität des Unternehmens zu betonen, verweist CEO Hertel auf die hohe Eigenkapitalquote von 78 Prozent. Analysten jedoch geben sich vorsichtig: Aufgrund hoher Positionen in Goodwill, immaterieller Vermögenswerte und latenter Steuern sei das Eigenkapital möglicherweise immer noch aufgebläht. Da Infor jedoch nahezu schuldenfrei ist, könnte das Unternehmen noch weitere hohe Abschreibungen verkraften.

Anbieter mauern

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