Hardware-Trends bei Server- und Client-Systemen

Vorsprung durch Technik

03.03.2005
Von Christoph Lange

sogar Fingerabdruck-Scanner in die Geräte integriert. Das neue Thinkpad T43 verfügt zudem über verbesserte Wiederherstellungsfunktionen, die alle geänderten Dateien in eine versteckte Partition kopieren und den Rechner mithilfe eines ebenfalls hier gespeicherten Images vom Gesamtsystem quasi auf Knopfdruck wiederherstellen können. Derartige Funktionen sind auch von anderen Notebook-Herstellern erhältlich. Für Stefan Pieper von IBM sind leistungsfähige Recovery- Funktionen bei Notebooks wichtig, um zur Kostenreduktion und Produktivitätsteigerung im Unternehmen beizutragen. Fujitsu Siemens hat vor wenigen Wochen zwei neue Tablet PCs herausgebracht. Der Stylistic ST5020 wiegt nur eineinhalb Kilogramm und verfügt über ein leistungsfähiges Display, das sich laut Hersteller auch aus einem sehr schrägen Blickwinkel noch gut ablesen lässt. Das Modell ST5021 verfügt über ein besonders lichtstarkes Display, das sogar bei sehr hellem

Tageslicht noch zu erkennen ist. Die Preise beginnen bei 2650 Euro. Für dieses Geld sind auch leistungsfähige Business-Notebooks zu haben. Die Tablet PCs bieten aber klare Vorteile in puncto Gewicht und Mobilität. In Verbindung mit einer Docking-Station lassen sie sich zudem wie ein normaler PC nutzen. Client-Management vereinfachen Thin-Client-Lösungen versprechen eine einfache Verwaltung der Clients sowie eine höhere Sicherheit und längere Lebensdauer als normale PCs oder Notebooks. Denn in der Regel sind derartige Systeme weder mit einer Festplatte noch mit Disketten-, CD- oder DVD-Laufwerken ausgestattet. Wyse hat vor kurzem drei neue Modelle vorgestellt, von denen das Winterm S50 und das Winterm 5150SE unter Linux 2.6 laufen. Curt Schwebke, CTO von Wyse, geht allerdings davon aus, dass das Windows-CE-5.0-Modell

S30 am besten ankommen dürfte und in den kommenden Monaten etwa die Hälfte aller Thin-Client-Verkäufe bei Wyse ausmachen wird. Alle drei Thin Clients kosten weniger als 350 Euro. Etwa 20 Prozent der Wyse-Kunden entscheiden sich für das vom Hersteller selber entwickelte Betriebssystem Blazer, das Wyse für die so genannten Stateless Clients einsetzt. Diese Rechner erhalten alle Anwendungen und Konfigurationseinstellungen automatisch über das Netzwerk, sobald sie eingeschaltet werden. In der zweiten Jahreshälfte will Wyse diese Funktion auch in seinen Linux- und Windows- Clients implementieren. Von Sun ist ebenfalls ein neuer Thin Client erhältlich, der Sun Ray 170, und auch die Serversoftware wurde mit Version 3.0 überarbeitet. Sie läuft jetzt neben Solaris auch unter Linux, und der Bandbreitenbedarf soll um rund 50

Prozent niedriger sein. Die Clients arbeiten ebenfalls „stateless“. Die Benutzer-Einstellungen speichert der Client auf einer Smartcard, sodass auch bei einer Anmeldung an einer anderen Sun-Ray-Station alle Sessions wieder zur Verfügung stehen. Für Unternehmen, deren Mitarbeiter zum größten Teil mit standardisierten Anwendungen arbeiten, sind Thin-Client-Lösungen eine interessante Alternative zur klassischen Client/Server-Infrastruktur mit „fetten“ PCs oder Notebooks. Die größten Kosteneinsparungen ergeben sich durch die deutlich niedrigeren Aufwendungen für Wartung und Pflege der Clients. 50 Prozent Kostenersparnis Die größten Einsparpotenziale erwartet Carsten Müller, Produkt-Manager bei Sun Microsystems Deutschland, wenn ein Unternehmen die Einführung von Ultra Thin Clients mit der Nutzung von Open- Source-Software und der Einführung von zentralen Java-Anwendungen verbindet. „Auf diese Weise

lassen sich 50 bis 70 Prozent Kosten einsparen. Das belegen Referenzprojekte. Bleiben Unternehmen bei Windows-Architekturen, sind 30 bis 40 Prozent realistisch“, so Müller. Ob sich eine Investition in diese Technologie für ein Unternehmen am Ende wirklich rechnet, lässt sich aber nur im Einzelfall bewerten. (uk) .

Christoph Lange, Journalist und IT-Consultant in München. (clange@ltec-consult.de)