Von Wolfsburg in die Welt

08.11.2006
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

CW: Das müssen Sie näher erläutern.

MÜHLECK: Sehen Sie, die Hersteller schützen selbstverständlich ihr intellektuelles Eigentum. Sonst könnten sie ja viel zu leicht ersetzt werden. Unser Interesse ist hingegen, dass die Softwareservices miteinander reden können, auch wenn sie in unterschiedlichen Frameworks erstellt wurden. Deshalb nehmen wir die Anbieter in die Pflicht. SAP und IBM haben ihr Integrationskonzept bereits ausgearbeitet, mit Microsoft sind wir derzeit im Gespräch.

CW: Sie haben Ihre Anbieter offenbar gut im Griff. Das galt lange Jahre auch für Ihren IT-Dienstleister, die konzerneigene Gedas. Warum wurde sie jetzt verkauft?

MÜHLECK: Gedas ist rasant gewachsen, hat zuletzt mehr als eine halbe Milliarde Euro umgesetzt - davon 40 Prozent außerhalb des Konzerns. Volkswagen hat sich die Konzentration auf das Kerngeschäft verordnet. Da konnten und wollten wir das weitere Wachstum von Gedas nicht mehr finanzieren. Schließlich hätten wir Gedas ständig optimieren müssen, um die Kostenstruktur zu halten.

CW: Wie wirkt sich die Auslagerung der Gedas auf Ihre tägliche Arbeit aus?

MÜHLECK: Der Transfer ging geräuschlos vonstatten. Gedas ist Teil der Automotive-Sparte von T-Systems - zusammen mit dem, was einmal das Debis Systemhaus war.

CW: Nun wird T-Systems derzeit von einer heftigen Krise geschüttelt, will sich von einem großen Teil seiner Mitarbeiter trennen. Das müsste Sie doch eigentlich beunruhigen.

MÜHLECK: Nein, das tut es nicht. In dem Bereich, mit dem wir zu tun haben, gibt es kein Schrumpfen, sondern Wachstum.