Verkehrsbank holt ihre IT zurück

30.06.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Helbling-Berater Asendorf schätzt die Amortisationszeit für das gesamte Projekt auf weniger als ein Jahr. Auf jeden Fall wurde das IT-Budget 2005 schon kräftig entlastet und die Zufriedenheit der Nutzer mit der IT deutlich gesteigert. "Wir haben für uns nun eine optimale Umgebung gefunden, mit der wir Neuerungen und Änderungen bei der DVB Group, etwa die Erschließung neuer Geschäftsfelder und Einbindung neuer Geschäftsstellen, sehr schnell umsetzen können", freut sich Kreil über die gewonnene Flexibilität.

Best Practice

Im Outsouring: Im Insourcing:

• Der Vertrag ist die Mutter aller Sorgen. Akzeptieren Sie keine vorgefertigten Kontrakte, sondern geben Sie die Bedingungen selbst vor.

• Auf Augenhöhe mit dem Dienstleister verhandeln und auf ein passendes Delivery-Modell achten.

• Ausgelagerte Probleme verteuern die Outsourcing-Kosten während der Laufzeit.

• Ohne den Rückhalt des Managements und der Mitarbeiter geht es nicht.

• Professionelles Management erleichtert den Betriebsübergang.

• Zur guten Vorbereitung zählen funktionierende Schnittstellen zum Dienstleister.

• Rechtzeitig internes Know-how aufbauen.

• Ein etabliertes Netz aus Freelancern fängt Lastspitzen ab.

• Für das Übergangsprojekt ist die Hilfe des bisherigen Outsourcers erforderlich.

• Lieferzeiten großzügig kalkulieren, zumeist erhöhen sie sich erheblich.

Trotz der mittlerweile sehr guten Erfahrungen mit dem Insourcing-Projekt ist Outsourcing kein Tabuthema bei dem Finanzinstitut. Der User Helpdesk und Onsite-Support wurden bereits einem anderen externen Partner übergeben, und wesentliche Teile der Weiterverkehrsnetze betreibt ebenfalls ein Outsourcer. Auch in Zukunft soll die Auslagerungsoption immer wieder in Betracht gezogen, wenn etwa neue Dienste eingeführt werden. "Wir hatten einen Vertrag, der im Wesentlichen vom Provider formuliert wurde", beschreibt Kreil das Manko des ersten, gescheiterten Outsourcing-Projekts. "Heute definieren wir die Rahmenbedingungen und geben den Umfang vor. Dann ist es die Aufgabe des Outsourcers, in Verhandlungen mit uns die Dinge zu streichen oder hinzuzufügen, die ihm nicht passen." Innerhalb des Unternehmens wurde das Ansehen der IT durch das Projekt erheblich verbessert. Für die Zukunft wünscht sich DVB-Manager Kreil, die IT wieder als wichtigen Hebel für neue Services im Kerngeschäft zu etablieren.