Über Investitionen entscheidet nicht mehr die Fachabteilung
Einen Effekt scheinen alle Hersteller zu beobachten: Es wird mittlerweile gespart auf Teufel komm raus. Rumsauers Erfahrung: Seit 2007 kann man feststellen, dass "der Einkauf in Unternehmen mittlerweile eine wesentlich höhere Entscheidungsmacht über Investitionen hat". Früher, so der HP-Manager, hatten die Fachabteilungen noch den "last Call". "Das hat sich deutlich geändert".
Dieser Trend lässt sich im Server-Markt gut an der Aufnahme neuer Technologien beschreiben. Gartner-Analyst Rasit sagt, Deutschland sei ein Land, in dem die Einführung neuer Techniken "eher konservativ angegangen" wird. Frankreich, Spanien und Italien seien da vergleichbar. Ganz anders in den skandinavischen Ländern. Das liege, so Rasit, allerdings auch an der technischen Ausrichtung vieler nordischer Unternehmen.
Rumsauer kann diese Beobachtung bestätigen: "Früher war Deutschland durchaus ein Land der early adopters." Hier wurden also neue Techniken sehr früh in Unternehmen nutzbar gemacht. Das war anders, als die Themen Blade-Server und Virtualisierung in der IT-Welt zu kursieren begannen. Rumsauer führt das auf die Sparwelle im Einkauf deutscher Firmen zurück.
In Deutschland wurde viel diskutiert über neue Technologien und Trends, aber im Vergleich zu anderen Ländern 2006 und auch noch 2007 wenig realisiert. Nach Gartner-Analyst Rasit betrug der Anteil von Blade-Rechnern am gesamten x86-Server-Verkauf in Deutschland im Jahr 2006 acht Prozent. Ein Jahr darauf stieg diese Zahl immerhin auf 11,5 Prozent. In anderen Ländern war demgegenüber jeder fünfte verkaufte Server ein Blade-System.